26 Februar 2014

Kejetia Market

Ich machte einen Abstecher in eine Stadt, um etwas zu sehen, was ich in diesen zwei Monaten schon so oft in unterschiedlichsten Art und Weisen gesehen habe: einen Markt.

Dieser „Kejetia Market“ in Kumasi ist jedoch der grösste Markt Westafrikas und anscheinend ein Muss für jeden Ghana-Reisender.

Gestern Mittag machte ich mich auf den Weg, um diese „Sehenswürdigkeit“ zu betrachten. Der Weg selbst glich schon einem Markt, so dass ich erst dachte, ich sei bereits am Ziel.

Unterwegs zum Markt


Also lief ich etwas umher und sah ein noch nicht fertig gebautes Haus, wo ich auf den Balkon ging. Von dort aus hatte ich einen genialen Ausblick auf einen Teil des Kejetia Markets und konnte mir so einen ersten Überblick verschaffen.


"Kejetia Market"


Anscheinend hat es hier über 11’000 Stände, dazu kommen aber noch unzählige inoffizielle Verkaufsstellen, welche grösstenteils mit Sonnenschirmen gedeckt werden.


Sonnenschirm-Stände


Nach dem ich den Balkon verlassen hatte, stand ich vor einem „Eingang“ und fragte mich erst, ob ich mir dies wirklich antun sollte.

Natürlich entschied ich mich für den Markt und kämpfte mich so etwas durch.
Mit der Zeit merkte ich jedoch, dass ich mich am Besten einfach mit den Menschen treiben lassen soll.
Wegen den schlechten Wegen und der Verkäuferinnen mit den Artikeln auf dem Kopf, musste ich trotzdem ständig wachsam sein.

Leider sah ich des öfteren Frauen, welche gestolpert sind und dadurch alle ihre Produkte auf den Boden fielen. Ausweichen konnte man kaum, so dass zum Beispiel die Tomaten am Boden alle zerquetscht wurden und ihr dadurch natürlich viel Geld verloren ging.


Produkte auf den Ständen und auf dem Kopf


So lief ich vorsichtig umher, wurde aber immer wieder durch Verkäufer gebremst.
Die gaben mir zum Beispiel die Hand oder nahmen mich am Handgelenk, ohne mich dabei wieder loszulassen.
Sie suchten danach das Gespräch und wollten am Schluss mir noch etwas von ihren Produkten andrehen.
Jeder von diesen jungen Männer meinte es (vermutlich) freundlich mit mir, jedoch fiel es mir mit der Zeit schwer, selbst noch freundlich zu sein.
Schliesslich geschah dies etwa alle fünfzig Meter, und nach dem X-ten Verkäufer innert zehn Minuten war es für mich nicht einfach, noch die Nerven zu behalten.

Zum Glück arbeiteten diese Männer meistens nur bei den (Secondhand-) Kleidern, was längst nicht das spannendste dieses Marktes war.

Das Faszinierendste fand ich ganz klar die Essensstände mit den älteren Verkäuferinnen.
Die sassen auf einem Hocker hinter ihren Tischen und machten lauthals Werbung für ihre Produkte.

Besonders schön waren da natürlich die farbigen Gemüsestände, um so ekliger aber die Ständen mit den Tierprodukten. Fleisch wurde zum Beispiel immer wieder befeuchtet, das Wasser lief danach auf den schmalen Weg.
Am hässlichsten fand ich aber definitiv den Teil mit den Fischen. Stand um Stand büschelten sie unterschiedlichste, oft getrocknete Fische aufeinander, was danach katastrophal roch.
Ich mag Fische zum Essen, doch nach diesen Ferien kommen diese Dinger definitiv einige Zeit nicht mehr auf meinen Teller, zumindest nicht die Getrockneten. :)

Nachdem ich mich noch etwas umsah, verlies ich den Markt mit einer weiteren, interessanten Erfahrung.


"Wellenblechhäuser"

Doch auch bei diesem Markt fragte ich mich, wie die einzelnen Verkäufer eigentlich damit leben können. Einen Stand (wenn überhaupt) nur mit Tomaten, einer mit Schrauben, der Andere mit Fernbedienungen oder Reis, Seifen, etc., kann dies genügen Geld bringen?


(auch hier nahm ich die Kamera im Zentrum des Marktes nicht mehr hervor)


Von solch einem Markt begab ich mich später auf die kommerzielle Schiene und schaute den reichen Fussballer beim Spielen zu.

Auch heute schaute ich Fussball, jedoch weniger kommerziell und nicht im TV.
Ich wollt ja eigentlich heute nach Cape Coast gehen, entschied mich aber dagegen, da heute das grösste Team von Ghana ein Meisterschaftsspiel hatte.
Mehr dazu morgen.


Tschüss, Sebastian..

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