21 Februar 2014

Alpen von Togo zum Zweiten

Mit dem Töff ging es also einmal mehr in die „Alpen von Togo“. Am Ziel angekommen fand ich aber keinen Schnee vor, sondern verschiedene Guides, welche mir eine Führung durch die Gegend anboten.
Die Führung durch "Kouma-Konda“ ist obligatorisch und kostete mich als Einzelperson etwa zehn Franken.

Gestartet sind wir in einem kleinen Dorf, wo ungefähr dreihundert Personen leben. Die Einwohner machen ihr Geld hier grösstenteils mit der Landwirtschaft und mit Kunst.


Treffpunkt im Dorf

Die Farben für die gezeichnete Kunst wird aus Blättern, Baumrinden und anderen Naturalien hergestellt.
Malen tun sie ihr Objekt mit den Farben auf Baumwolltücher, tränken dies danach in Alkohol und bieten es schlussendlich den Touristen zum Kauf an.

Mein Guide führte mich durch den grünen Wald, stellte die Farbe her und zeigte mir unteranderem verschiedene Gebüsche und Bäume mit Besonderheiten daran, wie zum Beispiel deren Früchten.


Kakaobaum (finde den Mann)


Unter der weissen Schicht (schmeckt fein), befindet sich der Kakao


Das was ich gestern vom Töff aus gesehen hatte, konnte ich also heute von nahem betrachten.


Ähnlich schön wie gestern


Das Dorf selbst ist relativ gut Strukturiert, da es erst im Jahr 1927 gegründet wurde.
Dazumal schlossen sich verschiedene Bauern aus verschiedenen Dörfern zusammen und bauten so mit den jeweiligen Erfahrungen ihr neues Zuhause.


Dorf in Kouma Konda


Der Wohlstand hat in diesem Dorf eine hohe Bedeutung. So gibt es zum Beispiel für ärmere Familien eine Beschränkung, wie viele Kinder sie bekommen dürfen (4 Stück).
Sicher auch aus finanziellen Gründen, durften sich dort zwei Europäer sesshaft machen und deren Familie zugleich noch ein Ferienhaus bauen.
Dies wäre bestimmt in vielen anderen Dörfer nicht möglich gewesen.


300 Personen leben ungefähr in diesem Dorf


Noch heute können die Bewohner in dieser Region von der Kolonialzeit profitieren.
Als dazumal die Franzosen mit dem Schiff nach Togo fuhren, nahmen sie immer gute Dinge mit.
Von Madagaskar, Kamerun und anderen Ländern auf dieser Route, wurden zum Beispiel verschiedene Fruchtbäume mitgenommen und sie hier danach gepflanzt.
Durch dies bekommt man noch immer das Beste vom Besten.


Platz machen für neue Plantagen

Testen durfte ich die Früchte leider (aber verständlicherweise) nicht, konnte sie aber im Dorf kaufen.
So gerne hätte ich eine Ananas abgerissen und an Ort und Stelle verdrückt. :)


Ananas


An so einem Busch wächst jeweils nur eine Ananas


Hmm..


Mit einer gekauften Ananas im Gepäck fuhr ich mit dem Töff etwas den Berg hinunter, und schaute ein ehemaliges, deutsches Gefängnis an.
Zumindest wollte ich es. Denn es wurde seither nicht gepflegt, so dass es im Grün völlig untergeht.

Die anderen zwei Gebäuden konnte ich betrachten, da sich verschiedene Männer dort niedergelassen hatten, und so zumindest die Büsche fern halten.


Heruntergekommen auch die anderen Häuser


Bevor Togo durch die Franzosen erobert wurde, gehörte es noch Deutschland.
Die Franzosen haben aber dieses Land deutlich mehr geprägt, so dass auch die Landessprache hier französisch ist. Deutsch lernen sie nur in der High School.

Dies wars von diesem Ausflug.
Durch die Bergen wird es morgen in der Früh bereits wieder gehen, dieses mal aber mit dem Ziel „ACCRA“.
(Horror, dies ist schon das letzte Land meiner Reise!!)

Ich freue mich sehr auf Ghana, schliesslich habe dieses Land im Gegensatz zu Gambia, Burkina Faso, Benin und Togo fest eingeplant.

Dort werden bestimmt auch die Fussballinteressierten auf ihre Kosten kommen, anscheinend sind sie dort aktuell mitten in der Liga.

Morgen kommt noch das „Benin und Togo Fazit“ mit dem Zusatz „Essen“.

Schönes Wochenende euch,

Sebastian..

20 Februar 2014

Cascade de Womé (Wasserfall und schöne Route)

Heute Morgen wurde ich um elf Uhr von einem Mann abgeholt, welcher mich bei meinem geplanten Ausflug begleitete.
Dieser sehr freundliche Mann war kein offizieller Guide, sondern ein Bekannter vom Chef meines Hotels.
Für einen fairen Preis durfte ich bei ihm hinten auf den Töff sitzen und von Kpalimé aus nach Womé fahren, wo sich anscheinend ein schöner Wasserfall befindet.

„Cascade de Womé“ ist zwölf Kilometer von Kpalimé (man sagt nur „Palime“) entfernt, die Fahrt dauert aber wegen der schlechten Strasse trotzdem fast eine Stunde.


Finde die Strasse..


Schlechte Strasse schöne Route.


Zum Glück, denn die Fahrt selbst war mein persönliches Highlight dieses Ausfluges.
Denn unterwegs fährt man durch schöne kleine Dörfer, sieht die Leute beim Arbeiten, wunderschöne Landschaften kann man betrachten und vieles Weiteres bekommt man zu sehen.


Dorf auf der Route


Holzkopf


Besonders schön fand ich die verschiedenen Bäumen, an welchen Früchte (Avocados, Bananen, Kokosnüsse, Papayas, etc.) wachsen und auch gleich zum Verkauf angeboten werden.


Kokosnüsse

Wer gerne wandert ist in Kpalimé übrigens genau richtig. Von dort aus kann man verschiedene Regionen erreichen, wie zum Beispiel der höchste Punkt von Togo (986 Meter) und sieht dabei sehr schöne Landschaften.

Wir gingen aber mit dem Töff in eine andere Richtung und mussten nur etwa fünfzehn Minuten zu unserem Ziel laufen.


Schöner Weg..


.. aber sehr anstrengend.

Nach dem wir den anstrengenden, letzten Abschnitt durchs Grüne bezwangen, erreichten wir den Wasserfall.


Noch einige Meter bis zum:


Wasserfall in Womé


Dieser war wie angenommen sehr schön, jedoch wegen der Trockenzeit etwas „harmlos“.
In den Regenmonaten ist es bis oben voll mit Wasser, was bestimmt extrem eindrücklich anzusehen ist.
Ich sah aber zum ersten Mal einen Wasserfall in dieser Dimension, so dass ich es trotzdem extrem genoss.


In der Regenzeit ist hier alles voll mit Wasser


Besonders schön war natürlich auch noch das Baden im Wasser und das Duschen unter dem Wasserfall. Bei diesen Temperaturen eine super Erfrischung.

Übrigens war nebst dem Fahrer und mir nur eine weisse, feste und reife Frau (Entschuldigung), mit ihrem jungen, afrikanischen Freund dort.

Nach einer eindrücklichen und erholsamen Zeit gingen wir zum Töff und machten uns auf den Heimweg.


Hier parkierten wir den Töff


Unterwegs genoss ich erneut die schöne Gegend und konnte dabei vom Töff aus noch Fotos machen. 


Aussicht

Es war ein wunderschöner Ausflug, welcher jeder der in Kpalimé ist machen sollte.



S C H Ö N !!

Am Nachmittag besuchte ich einmal mehr einen Markt.
Dieser Markt war aber anders als die Typischen in der Stadt und natürlich auch anders als der Fetischmarkt von gestern.


"Ländlicher" Markt


Auf diesem Markt in Kpalimé kommen die lokalen Bauern hin und verkaufen ihre Produkte, was dann schon sehr schön und spannend anzusehen ist.
Ich hätte mich stundenlang hinsetzten können, ohne das es mir dabei langweilig geworden wäre.


Gemüse, Früchte, etc. wird verkauft


Komplizierter Name hat dieses Gemüse :)


Einige Zeit verbrachte ich auch dort, ging aber noch vor der Dunkelheit ins Hotel, um mir lange Kleider wegen diesen hartnäckigen Mücken anzuziehen.

Denn auch hier kennen diese Dinger nichts. Ist zum Beispiel nur kurz ein kleiner Teil meines Beines zwischen den Socken und den Hosen ungedeckt, stechen die Moskitos hemmungslos zu. Malaria OLÉ!

Nun sitze ich aber zur gleichen Zeit wie gestern mit langen Kleiden bei 29 Grad in einem Internetcafe.
Auch wie gestern, werde ich danach noch am gleichen Ort Fussball schauen gehen.

In einem halb offenen Raum, wo etwa fünfzig Menschen wie Hühner zusammengequetscht auf dem „Stängeli“ sitzen und in die Röhre schauen, ist die Stimmung besser als in manchen Stadien.
Zumindest wenn ein Dunkelhäutiger am Ball ist. Da ist es auch gleich, wenn er nicht in der Lieblingsmannschaft spielt.
Gestern zum Beispiel bei Arsenal-Bayern waren die Meisten Arsenal Fans. Als aber Alaba den Penalty schoss, waren alle für Alaba (er verschoss :D )
Wurde ein Afrikaner ein- oder ausgewechselt, wurde für ihn Stimmung gemacht. 

Ich freue mich auf später. :)

Morgen werde ich erneut einen Ausflug machen.
Dieses Mal geht es nach „Kouma-Konda“.
Ein kleines (Kolonial-) Dorf mit einem alten deutschen Gefängnis und manchen weiteren interessanten und schönen Sachen.
Dieser Ausflug ist ein Tipp von Bekannten von mir, welche ich in Ouaga kennengelernt habe und viel Zeit dort mit ihnen verbrachte.

Ich freue mich und ihr erfahrt Morgenabend mehr über den Freitag.

Saletti, Sebastian!

19 Februar 2014

Marché des Fétischeurs

Ein Markt mit toten Tieren zu sehen war alles andere als schön.
Besonders die Köpfe Reihe an Reihe auf den Tischen sortiert zu sehen war hässlich.
Ich bin aber froh, mir das gestern angetan zu haben, schliesslich war es trotz dem Ekel sehr interessant (oder genau deswegen).


Marché Fétischeurs

Kurz nach Mittag fuhr ich vom Stadtzentrum aus ungefähr eine Viertelstunde zum „Marché des Fétischeurs“.
Dort angekommen wurde ich sofort von verschiedenen Guides umzingelt, welche mir eine Führung anboten.
Einen Guide zu nehmen ist hier obligatorisch und kostet 3’000 CFAs. Um noch Fotos zu machen, zahlt man zusätzliche 5’000 CFAs.
Dieser Besuch kostete mich also 15 Franken, was ich verhältnismässig als sehr hoch empfinde. Schliesslich machen sie schon Geld mit dem Verkauf der Produkten für die Einheimischen und den Souvenirs für die Touristen, was zu Beispiel ein Museum mit einem Eintrittspreis von vier Franken nicht machen kann.

Der Markt selbst befindet sich am einem kleinem Platz, wo rechts und links Stände mit den Tieren aufgebaut sind.
Mein Guide sprach gut Englisch und erzählte mir zu jedem Tier die verschiedenen (meistens medizinischen) Wirkungen und wie man dies dann anwendet.


Achtung, die kommenden Bilder werden ziemlich eklig..


... diese sind noch harmlos!!

Fast jedes Tier, resp. einen Körperteil davon, macht man Zuhause zu Pulver.
Danach wird es je nach der gewünschten Wirkung individuell zubereitet und zum Beispiel mit Tee, Öl, Salb oder Honig vermischt.


Chamäleon (wird zum Liebestrank gemacht)


Python


Kobra


Stacheln vom Stachelschwein (Hilft bei Asthma)


Affe (gut für die Intelligenz)


Schildkörte


Affe??

Angewendet wird es in Zeremonien, wo gebetet wird und zu Geistern gesprochen wird. Dies muss aber durch einen Fetischeur gemacht werden.

Vogel

Kuh, Hund und andere Vicher

Übrigens sind die Tier alle von selbst gestorben, also nicht durch die Jäger umgebracht worden. Genau, wers glaubt..


Hunde


Katze


Immerhin bieten sie keine vom Aussterben bedrohte Tiere mehr an, wie sie es früher noch machten.

Nach den toten Tieren konnte ich in eine kleine Hütte gehen, wo ein Fetischeur aus Benin auf mich wartete.


Im Hintergrund der Fetischeur

Er zeigte mir verschiedene Grigris. Dies sind kleine „gebastelte“ Gegenstände, welche auch eine spezielle Wirkung haben sollen. So zum Beispiel ein Reisetelefon, welches Wünsche auf der Reise in Erfüllung bringen soll. Oder auch Glücksbringer, Steine für eine bessere Intelligenz, Hausbeschützer und vieles weiteres.


Im Voodoo-Raum


Beschützen das Haus

Danach war auch die Zeit mit dem Guide vorbei und ich durfte mich noch etwas umsehen und Fotos machen.


Voodoo


Der Gestank war unglaublich, weshalb ich von dort aus etwa zwei Stunden zum Hotel zurück lief und so der hässliche Duft mit der Meeresluft aus der Nase vertreiben konnte.

Später lernte ich noch einen Schweizer (aus Biel) kennen, mit welchem ich erst Fussball schaute und danach noch lange auf dem Balkon quatschte.

Er ist nun etwa fünf Monaten unterwegs und lernte mit mir erst drei Schweizer kennen. Der letzte Schweizer traf ich in Saint Louis in Senegal, was mittlerweile auch schon einige Zeit her ist.

Heute Morgen stand ich früh auf und machte mich nach einem Bankomaten-Problem auf nach Kpalimé und erreichte nach etwa drei Stunden dort ein gemütliches Hotel.


Vom Zimmer aus geknipst

Hier habe ich leider kein Wifi, also muss ich um einen Beitrag zu veröffentliche jeweils in ein Internetcafe gehen. Dies ist zum Glück relativ günstig und nahe, so dass ihr wie gewohnt regelmässig auf dem Laufenden gehalten werdet.
Wer mir Privat schreiben will, soll dies am Besten per SMS machen.
Das Fazit von Benin veröffentliche übrigens zusammen mit dem von Togo. Es sind beide kleine und ähnliche Länder, in welchen ich mich ja jeweils nicht so lange aufhalte.

Morgen habe ich einen schönen Ausflug geplant. Mehr dazu bestimmt am Abend oder am Tag darauf.
Ich freue mich sehr, denn vermutlich kann ich auch noch ein wenig baden. :)


Tschüss!


Liebe Grüsse aus Kpalimé, Sebastian

18 Februar 2014

Ouidah nach Lomé

Erneut hiess es früh aufstehen, erneut hiess es mit einem Gefährt an einen anderen Ort fahren. 

Dieses Mal ging ich von Ouidah nach Lomé.
Lomé ist die Hauptstadt von Togo und liegt direkt an der Grenze zu Ghana, wo ich vermutlich am 23.02 hinfahre und dann dort die restlichen Tagen verbringen werde. 

In Ouidah nahm ich das Siebenplätzer-Taxi zur Grenz. 
Dieses Taxi ist aber nicht wie in Senegal nach hinten verlängt, sondern ein ganz normales Auto mit fünf Plätzen, das aber für sieben Personen genutzt wird.
Der Fahrer hat einen eigenen Sitz, auf der Rückbank sitzen somit vier und auf dem Vordersitz zwei Personen.
Wer will kann natürlich auch zwei Tickets kaufen, und hat dann der Frontsitz für sich alleine. 

Bei der Fahrt zur Grenze sass ich zusammengequetscht auf der Rückbank, was sich aber als bequemer hinausstellte als die zweite Fahrt, welche ich auf dem Beifahrersitz neben einer festen Frau verbrachte.
Ich sass fast auf dem Steuerknüppel, was nicht gerade angenehm war. 

Wenn ich schon bei festen Menschen bin.
Es hat in meinen besuchten Länder sehr viele einheimische Frauen, die mit den Wechseljahren dick werden. Männer gibt es jedoch fast nur schlanke. Ich weiss echt nicht wann ich letztmals einen dicken Typen gesehen habe.

Eber eben..
Ich fuhr mit dem Taxi auf der Rückbank den ersten Abschnitt bis zur Grenze und kaufte mir dort ein Visum für Togo.

Das Visum kostete auch für Schweizer nur 10'000 CFAs (18 Franken) und ist für sieben Tagen gültig. Dementsprechend habe ich im Vorhinein natürlich auch mein Programm geplant. 

Die Fahrt zur Grenze und danach von der Grenze weg, ging jeweils nur etwa anderthalb Stunden.

In Lomé angekommen hatte mein zuvor ausgesuchtes Hotel zum Glück noch eins der billigsten Zimmer frei.

Nach dem ich eingecheckt hatte, ging ich zu Fuss in die Stadt, um einen Überblick zu gewinnen.

Dabei lief ich noch durch den Grand Marché, einen Markt wo man alles mögliche kaufen kann. Ich war aber schon auf so vielen Märkten, so dass ich bald einmal ging.


Grand Marché

Ich ass noch etwas und machte mich bereits in der Dunkelheit zurück zum Hotel. 

Es war ein klassischer Reisetag, ohne grosse Besonderheiten. 

Auch am heutigen Tag ging ich auf einen Markt, jedoch nicht ein klassischer Markt, sondern (wie angekündigt) auf den "Marché des Fétischeurs".

Somit wird es vermutlich auch einen spannenderer Artikel als der heute.
Freut euch auf die Bilder. ;)

Bis bald, Sebastian..

17 Februar 2014

Museen, Sklaven und Japaner - interessanter Tag

Wie bereits im gestrigen Artikel erwähnt, besuchte ich zwei Museen, ein Sklaven-Denkmal und widmete den Nachmittag YB. Den Tag wollte ich eigentlich am Strand ausklingen lassen, für dies war es aber leider zu bewölkt und machte so diverse Kleinigkeiten.
Das erste Museum hiess "Python Temple" und beinhaltet, wie der Name schon sagt, unteranderen ein Haus mit vielen Python-Schlangen, welche dir beim Betreten gleich um den Hals gelegt werden.
Diese Schlangen stehen im Zusammenhang mit Voodoo (weiss nicht genau wie), weshalb es bis auf den Schlangenraum ein Openair-Museum ist.


Schlangen, (Kamera würde das drei Fache kosten)

Unter Voodoo stellen sich viele jetzt wohl Puppen vor, welche durch rostige Nägeln durchstochen werden. Voodoo dient hier aber hauptsächlich zum Selbstschutz und ist eine Lebensform. Seit fast zwanzig Jahren ist Voodoo in Benin eine anerkannte Religion und ist somit dem Christentum und Islam gleichgestellt. Zuvor war der Staat marxistisch und anti-religiös.


Etwas von Voodoo

In Lomé werde ich hoffentlich die Gelegenheit haben, den Fetischmarkt zu besuchen, welcher auch im Zusammenhang mit Voodoo steht. Dort werden (anscheinend) zum Beispiel getrocknete Babylöwenköpfe, Kleinkrokodile und weitere unglaublich eklige Tierprodukte angeboten. Wenn jemand so ein Kopf oder irgendwelche Knochen und Häute von allen möglichen Tieren will, soll mir bitte schreiben. :)

Nach dem ersten Museum besuchte ich das Zweite, zehn Gehminuten davon entfernt.
Das "Musée d'Histoire de Ouidah" ist in einem Gebäude, welches 1721 von den Portugiesen gebaut wurde.


Museum..

Ausblick auf den Garten

Das Geschichtsmuseum zeigt einiges über die Sklaverei und den Zusammenhang zwischen Benin, Brasilien und der Karibik.


"Convou de Nègres"

Von dort aus mussten viele Sklaven aneinandergekettet und mit Brandzeichen versehen eine vier Kilometer lange Route an das Meer hinunter gehen, wo sie dann in die Welt verschickt wurden.
Viele Touristen, wie auch ich, laufen den selben, geschichtsträchtigen aber schönen Weg zum Strand.


Start der Route

Unterwegs..

Dies geschah vom 16. bis ins 19. Jahrhundert und betraf etwa zwölf Millionen Afrikaner, welche oft von eigenen Landsleuten gegen Wahren getauscht wurden.
Etwa 85 Prozent Sklaven wurden nach Brasilien und den holländischen, britischen, französischen und spanischen Kolonien in der Karibik verschleppt.


Vier Kilometer laufen..

Das Ende der Route war wie ,oben schon erwähnt, am Strand, wo heute das Denkmal "Porte du non retour" steht.


Porte du non retour

Darum finde ich an meinem Hotel auch skurril, dass es maximal hundert Meter von dieser Pforte ohne Wiederkehr aufgebaut wurde und direkt an diesem Strand liegt, wo Milionen Millionen von Sklaven warten mussten und sich öfters mit den Ketten umgebracht hatten oder als Erinnerung an ihr Land Sand assen.


Vom Strand aus fotografiert

Dies war eigentlich der interessante Teil meines Tages, welcher mit einem YB-Sieg und anschliessendem chillen endete.


Wenn schon YB verpassen, dann so!

Wobei mein persönliches Highlight ein absoluter Zufall war:
Könnt ihr euch noch an die beiden Hippie-Japaner erinnern, die auf dem Hoteldach in Dakar zelteten?
Ich traf die Beiden tatsächlich ohne vorher miteinander geschrieben zu haben auf dieser vier Kilometer langen Route.
Die Japan gingen an dem Tag als ich sie kennenlernte nach Mali, besuchten danach Burkina Faso, Ghana, Togo und nun sind sie wie ich in Benin.
Ich hielt mich noch ungefähr zwei Wochen in Senegal und Gambia auf, machte dann die Elfenbeinküste, Burkina Faso und nun auch Benin. Heieihei!!! :)

So, zum Wochenstart konntet ihr also schon euer geschichtlicher Horizont erweitern.
Ich werde jetzt gleich das (bescheidene) Frühstück direkt an dem berühmt berüchtigten Strand konsumieren und danach nach Lomé (Hauptstadt von Togo) fahren.

Euch einen guten Start in die Woche..
Liebe Grüsse Sebastian :)