Dies wurde mir aber auf dieser Reise leider noch nicht viel gezeigt. Natürlich erlebte ich sehr viele freundliche und herzliche Menschen. Doch oft kam ich mir vor, als wäre ich in den Augen vieler Senegalesen einfach nur ein Bankomat.
Heute erlebte ich aber das Afrika, welches ich so gerne mag.
Das Ganze fing heute Mittag an.
Die Österreicherinnen kennen über Ecken und Kannten von ihrer Schwester einen Mann in Dakar, bei welchem sie wohnen dürfen.
Nun luden sie mich ein, sie dort zu besuchen und von dort aus weiter zu ziehen.
Also lief ich die fünf Kilometer zu Fuss zu ihnen und atmete wohl soviel schlechte Luft ein, wie in der Schweiz in einem Jahr.
Die Strassen waren nämlich so verstopft, dass eine Taxifahrt noch viel länger dauern würde als zu Fuss (geschweige denn eine Busfahrt).
Die Familie lebt in einem Haus im Stadtteil Gibraltar. Die Familie selbst hat offenbar nicht viel Geld, jedoch grosses Glück mit dem Besitz dieses praktischen Hauses.
Wenn man durchs Gartentor kommt, ist man in einem kleinen Innenhof. Dort haben sie ein Sofa und diverse Stühle hingestellt, wo sich die ganze Familie und deren Freunde trifft.
Sofort wurde ich durchs Haus geführt und allen möglichen Läuten vorgestellt. In den drei Stunden lernte ich mindestens zwanzig neue Leute kennen. Wer jetzt die Mutter, die Schwester, die Frau, die Tochter, der Vater, die Nachbarin, die Arbeitskollegin oder sonst wer war, konnte ich mir nicht merken.
Ich wurde auch gleich mit allen Möglichen Fragen von allen Seiten ausgequetscht. Als wir dann aber über meinen Beruf sprachen, verstanden sie nur noch Bahnhof. Sie konnten sich absolut nichts darunter vorstellen. "Warum gibt man seinen eigene Mutter und der eigene Vater ab?".
Nach kurzem Quatschen wurde ich dann zum Essen eingeladen.
Lisa, Lena, Ousman und einer der Familie ass mit uns "Thieboudienne". Dies ist eine traditionelle Speise aus Senegal, welche hauptsächlich aus Reis besteht. Das ganze wird in einer Schüssel serviert, wo auch noch Fisch, Tomaten, Karotten und andere Beilagen mit drin sind.
Auf dem Teppich stellten sie die silberne Schale hin und wir setzten uns rundherum. Gegessen wurden mit der rechten Hand und es tönt definitiv einfacher als es ist. Zum Glück ass ich zuvor schon etwas, ich wäre wohl verhungert. :)
Der Reise klebte nämlich nicht zusammen, so dass es viel Geschickt und Übung braucht, um in der Hand eine mundgrosse Form zu kreieren, welche dann in den Mund "geschoben" wird. Dabei nicht zu kleckern ist auch recht schwerl
Jeder darf nur aus seinem Bereich fassen. Wollte ich zum Beispiel ein Stück Fisch auf der Seite von Lisa, musste ich sie fragen und sie legte ihn dann bei mir hin.
An gewissen Orten muss man übrigens den linke Daumen ständig an der Schüssel haben, um dem Reis den nötigen Respekt zu zeigen.
Es war echt spannend und ich hoffe es, ich kann noch einige Male so essen und dabei an Übung gewinnen.
Nach dem Tee und kräftigen Händewaschen, setzten wir uns wieder nach draussen zu den anderen und hatten gemeinsam noch eine super Zeit.
Auch dort hätte ich einfach stundenlang zu sehen können. Eine Frau wusch die Kleidern von Hand, eine kochte ein Stück Fleisch auf dem Holzherd am Boden, Kinder spielten miteinander, ein Kleinkind krabbelte zwischen Allen durch, alte Frauen hatten eine heftige Diskussion, ein junger Mann machte Witze, eine Frau frisierte ihre Perücke, und und und. Dies alles geschah auf wenigen Quadratmetern.
Der Besuch in dieser Familie war echt schön, von A bis Z.
Darauf machten wir uns dorthin, wo wir eigentlich schon vor zwei Stunden hingehen wollten.
Mit zwei Männern dieser Familie schauten wir uns zwei Märkte an.
Der erste ist kaum die Rede wert, es war ein reiner Tourimarkt mit Souveniers, welche man in vielen anderen Ländern kaufen kann.
Interessant war aber auch der Elfenbeinshop. Der Verkauf ist auch hier auch verboten. Doch an einem "professionellen" Stand konnte man alles Mögliche an Ivoir kaufen, sogar ganze Zähne.
Legal wurde noch Schlangen- und Krokodilleder verkauft. Dies Lehnten wir aber ab und so zogen zu einem sehr schönen Fischmarkt.
Traditionelle Holzbote standen dort bereit, mit welchen sie bald ins Meer stechen werden. Die sind übrigens alle mit einem Motor ausgestattet. Der nehmen sie jedoch immer nach Hause.
Direkt daneben verkauften sie ihr Fisch auf fest installieren Betontischen.
An einem Stand konnten wir Muscheln probieren. Ob sie gut waren oder nicht kann ich nicht sagen. Ich esse diese Dinger eigentlich nie. Naja.
Später wollten wir noch an ein Konzert gehen. Darum gingen wir alle nach Hause und trafen uns um 22:00.
Ich der ober Afrikaner pokerte natürlich auf Verspätung der Anderen. Aus diesem wurde nichts. Ich kam fünfundvierzig Minuten zu spät. :)
Das Konzert war wirklich genial. Zumindest die Musik.
Nach diversen uninteressanten Vorsänger kam der Hauptact aus Senegal - "Daara J Family".
Die spielen echt gute Musik aus einem Gemisch zwischen Hip Hop, Reggea und Afro-Rhythmn.
Das Publikum war jedoch der grösste Flop. Es befanden sich zu 99% Afrikanische-Yuppies an den Tischen. Genau, es wurde gesessen.
Trotzdem hatten wir unseren Spass und es wurde ziemlich spät (und teuer).
Jetzt werde ich übrigens wieder zur Familie gehen und danach wohl erneut einen Markt oder sonst was besuchen. (Ich bin schon wieder viel zu spät drann.)
Ich freue mich sehr.
Bis heute Abend,
Liebe Grüsse von Nicht-Bankomat. Ha Ha Ha.
Auf dem Teppich stellten sie die silberne Schale hin und wir setzten uns rundherum. Gegessen wurden mit der rechten Hand und es tönt definitiv einfacher als es ist. Zum Glück ass ich zuvor schon etwas, ich wäre wohl verhungert. :)
Thieboudienne |
Der Reise klebte nämlich nicht zusammen, so dass es viel Geschickt und Übung braucht, um in der Hand eine mundgrosse Form zu kreieren, welche dann in den Mund "geschoben" wird. Dabei nicht zu kleckern ist auch recht schwerl
Jeder darf nur aus seinem Bereich fassen. Wollte ich zum Beispiel ein Stück Fisch auf der Seite von Lisa, musste ich sie fragen und sie legte ihn dann bei mir hin.
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Sieht einfacher aus als es ist |
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So sollte es ungefähr aussehen |
An gewissen Orten muss man übrigens den linke Daumen ständig an der Schüssel haben, um dem Reis den nötigen Respekt zu zeigen.
Es war echt spannend und ich hoffe es, ich kann noch einige Male so essen und dabei an Übung gewinnen.
Nach dem Tee und kräftigen Händewaschen, setzten wir uns wieder nach draussen zu den anderen und hatten gemeinsam noch eine super Zeit.
Auch dort hätte ich einfach stundenlang zu sehen können. Eine Frau wusch die Kleidern von Hand, eine kochte ein Stück Fleisch auf dem Holzherd am Boden, Kinder spielten miteinander, ein Kleinkind krabbelte zwischen Allen durch, alte Frauen hatten eine heftige Diskussion, ein junger Mann machte Witze, eine Frau frisierte ihre Perücke, und und und. Dies alles geschah auf wenigen Quadratmetern.
Der Besuch in dieser Familie war echt schön, von A bis Z.
Darauf machten wir uns dorthin, wo wir eigentlich schon vor zwei Stunden hingehen wollten.
Mit zwei Männern dieser Familie schauten wir uns zwei Märkte an.
Der erste ist kaum die Rede wert, es war ein reiner Tourimarkt mit Souveniers, welche man in vielen anderen Ländern kaufen kann.
Interessant war aber auch der Elfenbeinshop. Der Verkauf ist auch hier auch verboten. Doch an einem "professionellen" Stand konnte man alles Mögliche an Ivoir kaufen, sogar ganze Zähne.
Legal wurde noch Schlangen- und Krokodilleder verkauft. Dies Lehnten wir aber ab und so zogen zu einem sehr schönen Fischmarkt.
Traditionelle Holzbote standen dort bereit, mit welchen sie bald ins Meer stechen werden. Die sind übrigens alle mit einem Motor ausgestattet. Der nehmen sie jedoch immer nach Hause.
Direkt daneben verkauften sie ihr Fisch auf fest installieren Betontischen.
Hafen |
Ousman |
An einem Stand konnten wir Muscheln probieren. Ob sie gut waren oder nicht kann ich nicht sagen. Ich esse diese Dinger eigentlich nie. Naja.
Fischmarkt |
Später wollten wir noch an ein Konzert gehen. Darum gingen wir alle nach Hause und trafen uns um 22:00.
Ich der ober Afrikaner pokerte natürlich auf Verspätung der Anderen. Aus diesem wurde nichts. Ich kam fünfundvierzig Minuten zu spät. :)
Das Konzert war wirklich genial. Zumindest die Musik.
Nach diversen uninteressanten Vorsänger kam der Hauptact aus Senegal - "Daara J Family".
Die spielen echt gute Musik aus einem Gemisch zwischen Hip Hop, Reggea und Afro-Rhythmn.
Daara J Family |
Das Publikum war jedoch der grösste Flop. Es befanden sich zu 99% Afrikanische-Yuppies an den Tischen. Genau, es wurde gesessen.
Trotzdem hatten wir unseren Spass und es wurde ziemlich spät (und teuer).
Jetzt werde ich übrigens wieder zur Familie gehen und danach wohl erneut einen Markt oder sonst was besuchen. (Ich bin schon wieder viel zu spät drann.)
Ich freue mich sehr.
Bis heute Abend,
Liebe Grüsse von Nicht-Bankomat. Ha Ha Ha.