15 Februar 2014

Ich bin zurück!

So liebe Leser..

Wie meine Schwester euch schon mitteilte, hatte ich in Natitingou keinen Internetzugang, also weder Wifi noch mobiles Netz.
Nun bin ich aber im Süden Benins und habe endlich wieder Internet und kann somit meinen Blog aktualisieren.

Gleich drei neue Artikel stehen für euch zum Lesen bereit.
Bekanntlich ist der neuste Eintrag immer zuoberst, scrollt also etwas hinunter und beginnt beim Post über die Reise nach Benin.
Darauf folgt mein Fazit zu Burkina Faso und zu guter Letzt könnt ihr noch etwas über den Tag in Natitingou lesen.

Vorschau für die kommende Zeit:

Bereits an diesem Samstag, also heute, werde ich Cotonou verlassen. In der Hauptstadt Benins musste ich einen geplanten Zwischenstopp einlegen, da es keine direkte Verbindung zu meiner nächsten Wunschdestination „Ouidah“ gibt.

Ouidah ist geschichtlich durch den Sklavenhandel geprägt, heute jedoch besonders als Zentrum des Voodoos bekannt.

Dort werde ich vermutlich zwei Nächte an der Küste verbringen, ehe ich dann weiter nach Togo reisen werde.
Die Fahrt von Cotonou nach Ouidah und von Ouidah nach Lomé (Togo), dauert jeweils zum Glück nur etwa zwei Stunden.

Also, nun seit ihr wieder auf dem aktuellsten Stand der Ding und werdet es sicher auch in der nächsten Zeit bleiben.

Allen ein schönes Wochenende und weiterhin viel Spass beim Lesen.

Liebe Grüsse, Sebastian!!

Ein Tag in Natitingou

Natitingou ist ein Ort im Norden von Benin und ist ein guter Ausgangspunkt, um zwei Besonderheiten dieses Landes zu besuchen.
In der Nähe befindet sich anscheinend eine schöne Berglandschaft und ein guter Nationalpark. 
Ich war für letzteres dort und ging mich gleich am Morgen bei der Rezeption danach erkunden.


Natitingou

Da ich kein eigenes Auto habe, war ich auf eine Mitfahrgelegenheit und einen obligatorischen Guide angewiesen. Laut Internet soll man im Hotel nachfragen, was ich dann auch tat.

Eine zweitägige Pauschalsafari kostet umgerechnet dreihundert Franken, was für mich leider definitiv zu viel Geld ist.
So sagte ich nach langem Hin und Her ab und musste mir Gedanken über ein Alternativprogramm machen. Dies war bei meiner prall gefüllten Agenda aber kein Problem, so dass ich die zwei Tage vermutlich an einem schönen grünen Ort in der Natur von Togo verbringen werde.

Vor Togo bin ich mich noch einige Zeit an verschiedenen Orten in Benin, am Donnerstag war es eben Natitingou.
Über diese kleine Stadt wusste ich nicht viel. Ich entschied mich dazu, einfach etwas darauf los zu laufen und mir mein eigenes Bild darüber zu machen.


Blick auf die Berge

"College" von Natitingou

Die Stadt ist eher ein Dorf, alles spielt sich an einer Hauptstrasse ab, wo dann auch jeder jeden kennt. Dies tönt ziemlich einfach (ist es auch), aber genau deswegen gefiel mir Natitingou sehr.

An der Hauptstrasse kaufte ich mir das Essen an den typischen Ständen. Überall wurde Spaghetti mit Reis und Sauce angeboten, was zusammen überraschend fein schmeckte. Auch sonst wird oft solche Kost angeboten. Es geht nun mal darum, möglichst für wenig Geld gute und sättigende Nahrung zu konsumieren.
Mit dieser Einstellung ass ich die letzten vier Jahren in Basel, so dass ich ganz glücklich mit meinem Menu war.


Menu "Take Away"

Danach ging ich zum Busbahnhof und kaufte mir ein Busticket für die Reise in den Süden von Benin. Für solche längere Fahrten muss man oft einen Car nehmen, was wesentlich komfortabler und oft auch günstiger ist.

Die restliche Zeit des Tages verbrachte ich beim Bungalow mit dem Waschen der dreckigen Kleidern von Ouaga.


Leider nicht ein Bungalow für mich :)

Am Freitagmorgen ging war ich kurz vor sieben Uhr am Bahnhof und wartete auf meinen Car, leider vergebens. Denn der gute Herr hinter dem Schalter schrieb die falsche Abfahrtszeit auf das Ticket und ich war eine Stunde zu spät am Bahnhof.

Per Zufall fand ich einen anderen Car, welcher mit grossen Umwegen an meine Wunschdestination fährt. Das Ticket war leider nicht mehr gültig und ich zahlte einmal mehr den doppelten Preis.
Immerhin kam ich um zehn Uhr abends erfolgreich in Cotonou an fand bald darauf ein Hotel.


Mit diesem Car reiste ich.

Die Fahrt selbst war vergleichbar mit der Reise von Dakar nach Saint Louis, weshalb ich in diesem Beitrag nicht mehr darauf eingehe. Interessierte dürfen natürlich gerne im Archiv den Artikel nachlesen.


Zwischenstopp im Osten Benins

Aufgefallen ist mir etwas kleines bereits in Ouaga, was ich doch noch kurz erwähnen möchte.
Überall an den Strassen wird durch hunderte Privatpersonen Benzin verkauft.
Mit Kanistern gehen die Leuten zur Tankstelle, kaufen Benzin, füllen es Zuhause in Glasflaschen ab und präsentieren es am Strassenrand. Der Töfffahrer geht dann hin und lässt sein Fahrzeug tanken.
Eine Kleinigkeit, welche mir sehr gefällt und ich erwähnen wollte.


Tankstelle

Liebe Grüsse aus Cotonou, Sebastian

Erfahrungen und Fazit "Burkina Faso"

Nach Senegal, Gambia und der Elfenbeinküste, habe ich ein weiteres Land verlassen und es wird Zeit, auch ein Fazit von über Burkina Faso zu veröffentlichen.


Bon Voyage!

In diesem Artikel versuche ich zudem noch einiges über dieses Land, deren Menschen und Besonderheiten zu erzählen. Das Meiste bezieht sich aber nur auf die Hauptstadt Ouagadougou ("Wagadugu"), da ich mich nur dort aufhielt. 

In Ouaga kam ich genau vor einer Woche todmüde an und konnte nach der Zugfahrt nur einige Stunden auf dem Sessel eines Hotels die Nacht verbringen.

Somit war ich schon am Anfang physisch und psychisch sehr erschöpft, was nicht gerade gute Voraussetzungen sind, eine Stadt kennenzulernen. 

Der Samstag machte ich aber zu einem Ruhetag, so dass ich schon am Sonntag begeistert Ouaga ansehen konnte.

Diese Stadt hat 1.4 Millionen Einwohner, wirkt aber wie ein grosses Dorf auf mich. 
Bis auf das Businessviertel hat es kaum hohe Gebäude.
Somit sind überall nur kleine Familienläden an den Strassen entlang und das Geschehen verteilt sich dadurch auf ganz Ouaga, was die einzelnen Quartiere sehr persönlich macht.


Hauptstrasse in Ouaga

Bei solchen Familienläden bedienen die Kinder oft den Kunden, der Vater spielt daneben mit anderen Männer ein Spiel, trinkt zusammen mit ihnen Tee und regelt höchstens das Finanzielle. 

Viele Frauen arbeiten an einem Stand, wo sie zum Beispiel Essen verkaufen. 
Hier wird das gegessen, was ich sehr gerne mag. 
Auf der Strasse wird ein kleiner Grill hingestellt, Fleischspiesse werden gegrillt und mit frischem Gemüse und gutem Gewürz im Baguette dem Kunden übergeben.


Geniales Baguette gibt es hier
Viel wird auch Huhn gegrillt, jedoch nicht einfach einen Teil davon.
Das Huhn wird samt Kopf auf den Grill getan und dem Käufer anschliessend in einem Plastiksack mitgegeben.
Ich fragte diverse Grillmeister, ob ich nicht einfach ein Halbes kaufen kann "Nooo le blanche, impossible, c'est poulet africain!!" OK!!

"Le Blanche" wurde ich in Burkina Faso wie auch schon in der Elfenbeinküste genannt. "Le Noir" hören sie übrigens nicht gerne. :)


Auch von Weissen?

Die Menschen in Ouaga (genannt Burkinabés) waren zu mir, dem Weissen, eigentlich immer freundlich.
Viel wurde ich hingerufen, worauf ich teilweise zu den Typen ging und mit denen etwas redete. Fast alle waren mir sofort sympathisch. 
Auch die Verkäufer waren sehr angenehm. Sie waren nicht zu aufdringlich und wussten wann genug ist - aber auch wenn ich interessiert war. 

Burkina Faso heisst: Vaterland der ehrenwerten Menschen

Die Burkinabés unterschiedenen sich zu meinen bis dahin besuchten Ländern auch religiös, obschon es auch in Burkina mehr Muslime als Christen gibt. 
Denn die meisten Menschen hier leben zusätzlich eine Naturreligion aus. 
Ein altes Sprichwort sagt, dass 50% der Burkinabés Muslime sind, 50% Christen und 100% Animisten. 

Burkina Faso ist eins der ärmsten Ländern der Welt.
Die Armut hat besonders mit der geografischen Lage dieses Landes zu tun. Burkina Faso liegt nicht am Meer sondern direkt an und ein wenig in der Sahelzone. Dadurch mangelt es vielenorts an Wasser und somit auch den Möglichkeiten, zum Beispiel Gemüse anzubauen. 

Durch diesen Standort wird das Land auch immer wieder von Dürren geplagt, was dann jeweils alles Aufgebaute über den Haufen wirft.

Die Sahara bringt zu dieser Jahreszeit wie schon in Abidjan viel Sand und Staub nach Ouaga. Da es aber noch viel näher an der Wüste liegt, spürte ich dies noch viel mehr. 
Zusammen mit dem Abgas und anderen giftigen Stoffen auf der Strasse, hatte ich teilweise Schwierigkeiten mit Atmen.

Wenn ich dann unterwegs etwas trank, befeuchtete es dadurch meine Schleimhäute und die Nase begann aus Reaktion auf den Smog zu "laufen".
Bei den Temperaturen von bis zu 38 Grad trocknete sie aber nach fünf Minuten ohne zu trinken wieder aus.
  
Das Abgas kommt besonders von den Töffs, welche hier unterwegs sind.
Extrem viele Frauen und Männer jedes Alters fahren hier mit Rollern umher.
Bei einem Restaurant oder anderen Treffpunkte, steht dann ein Töff neben dem Anderen.


Vor einem Markt

Trotz der schlechten Luft gefiel mir Ouaga unglaublich. Ich bin froh, etwas Geld in die Hand genommen zu haben und nebst dieser berühmt berüchtigten Zugreise eine geniale Stadt erleben konnte.

Die Stadt gefällt mir sehr!

Burkina Faso selbst beinhaltet noch viele andere interessante Sachen, welche ich gerne einmal besuchen gehen möchte. 
Das Land wäre sicher schön in eine Reise mit den Ländern Mali, Mauretanien und Marokko zu integrieren.

Kann ich nur empfehlen!

14 Februar 2014

Fahrt von Ouaga nach Benin

Der Mittwoch startete mit einer Art von Abzocke, welche ich unter den vielen anderen noch nie erlebt hatte.

Beim Verabschieden des wirklich guten Hotels in Ouaga kam ein Angestellter zu mir und behauptete, ich habe eine Nacht noch nicht bezahlt.
Dies war natürlich nicht der Fall, ich zahlte die Übernachtung am Mittwoch, gleich bei der Buchung einer weiteren Nacht (da nicht nach Bobo).

Also stand ich um acht Uhr morgens in der Rezeption und vier Männer sprachen auf mich ein und wollten achttausend CFAs von mir haben.
Dies lies ich mir natürlich nicht gefallen und hatte eine heftige Diskussion mit dem Angestellten und den drei Freunden von ihm, bis sie die Polizei verständigten.
Ich kenne mittlerweile die oftmals korrupte Polizei in Westafrika, welche gerne etwas Sackgeld von den Weissen fordert, so dass ich nicht nur dem Hotelboy sondern auch noch den Bullen Geld hätte geben müssen.
Ich nehme nicht an, dass sie die Polizei wirklich informierten. Trotzdem blieb mir nach einer Stunde nichts anderes mehr übrig, als dem Typen hinter der Rezeption das Geld zu geben. Zudem hatte ich keine Zeit mehr zum Diskutieren, ich musste ja schliesslich noch nach Benin kommen.

Mit einem Töff-Taxi fuhr ich zum Busbahnhof in Ouaga, ohne Ahnung ob hier wirklich heute ein Bus fährt und wie lange die Reise dauert.
Zum Glück fand ich aber sofort ein Klapperding, welches bereits halb voll war und somit bald angeblich an mein gewünschtes Ziel losfuhr.

Auf einer langen Bus- oder Zugreise ist immer interessant zu beobachten, wie sich die Menschen und deren Lebenssituationen im Zusammenhang mit der Natur sichtbar verändern.

Auf dieser Strecke befanden sich fast nur kleine Dörfer mit typischen runden Lehmhütten, in denen vermutlich täglich ums Überleben gekämpft wird. 
Denn im Gegensatz zur Siedlung wo ich mit Ousman war, hat es in dieser wüstenähnlicher Landschaft keinen Fluss und somit kaum Wasser, mit welchem sie auch Essen anbauen können.

Trinkwasser kriegen sie hier nur an diversen Brunnen an den Strassenrändern, welche aber oftmals Kilometer weit von den Dörfern entfernt sind.
Die Mütter gehen mit ihren Kindern zum Brunnen, füllen das Wasser in Kanistern ab und gehen damit (viele mit einem Esel) zum Dorf zurück.

Den Menschen aus einer Siedlungen direkt an der Strasse geht es oftmals besser. Um Geld zu verdienen verbarrikadieren sie den Weg, worauf die Personen in den Fahrzeugen anhalten müssen. Sobald man dann anhält, kommen von allen Seiten Verkäufer auf den Wagen zu und bieten ihre meistens lokale Produkte lautstark an.
Nach einer Zeit öffnen sie kurz die Barrikade und warten auf den nächsten, unfreiwilligen Kunden. Wobei eigentlich immer gekauft wird.

Dies musste ich auch schmerzhaft erfahren, als in einem Dorf getrockneter Fische verkauft wurde. Fleissig wurde eingekauft, worauf es im Bus dementsprechend roch, und wie!


Getrocknete Fische

Mit den getrockneten Fischen habe ich sowieso mittlerweile grosse Mühe.
Da man die lange aufbewahren kann, sind sie gut fürs Reisen. Das wussten natürlich auch die Leute im Zug von Abidjan nach Ouaga. Auf der ganzen Fahrt packte einer nach dem Anderen einen Fisch aus, nahm in voneinander und genoss ihn zu Reis oder in einem Baguette. Horror!
Ich sagte natürlich nichts, schliesslich war ich vermutlich der Einzige, der dies Dinger nicht mehr riechen kann.

Horror!

Vermutlich war ich auch erneut der Einzige, welchem das Fehlen der logischen Denkweise der Menschen auf der Busfahrt auffiel.

Dieses Mal ging es ums Gepäck, welches wie gewohnt auch auf dieser Reise auf dem Dach transportiert wurde.
Alles wird irgendwie aufs Dach geschmissen, egal wie und wo, ohne zu Berücksichtigen wer früher und wer später aussteigt.
So mussten wir bei jedem gehenden Passagier warten, bis die Männer sein Zeugs auf dem Dach gefunden haben und danach das andere Gepäck wieder mit den Schnüren befestigten.
Zudem hat hier leider nicht jeder einfach ein oder zwei Koffer mit sich. Nein, alles mögliche nehmen die mit.

Einer "meiner" Busse

Ich war auch einer von denen, welcher den Anderen wegen dem Ein- und Aussteigen Zeit kostete. Jedoch konnte ich nichts dafür und hatte wenigstens nur einen Rucksack dabei.

Da immer wieder andere Personen einstiegen, ändert der Fahrer öfters die Route, weil er immer dorthin fährt, wo die Überzahl der Passagieren hin will - Geld.
Offenbar ist Tanguiéta nicht gerade beliebt. Vier mal musste ich umsteigen, obwohl es jedes Mal hies, der Bus fährt direkt dorthin.
Immerhin brachten sie mich direkt zum anderen Bus und regelten das Finanzielle untereinander. 

Um zehn Uhr abends kamen wir nach einem problemlosen Grenzübertritt endlich in Tanguiéta an.
Von dort aus sah ich mich nach einem anderen Bus um, welcher nach Natitingou fährt.
Leider fuhr keiner mehr dort hin, worauf ich ein Sammeltaxi nehmen wollte. Die fahren jedoch erst los, wenn das Auto gefüllt ist.
Über eine Stunde warteten wir an einem ziemlich wüsten Busbahnhof, bis der Fahrer endlich losfahren wollt.
Da er aber keine anderen Kunden mehr gefunden hat, musste ich mehr zahlen. Übernachten konnte ich dort nicht, zu Fuss ist es zu weit. Und so musste ich die Tickets für die leeren Plätzen kaufen, was er aber nicht gut fand. 
Da der Fahrer der Letzte ist, welcher noch nach Nati fährt und ich auf ihn angewiesen bin, verlangte er einen ziemlich höheren Betrag.
Der Tag endete also wie er begann.

Immerhin hatte es noch einen freien Platz in einem guten Bungalowhotel, wo ich zwei Nächte verbrachte (und auch nur zwei Nächte zahlte).

13 Februar 2014

Liebe Blog-Leser

Sebastian hat zur Zeit keinen Internetzugang. In dem Dorf, in dem er wohnt, ist die ganze Leitung kaputt und deshalb gibt es keine Möglichkeit, irgendwie darauf zuzugreifen. Er wird sich sobald wie möglich mit einem neuen Post melden.

Liebe Grüsse
Die Schwester

11 Februar 2014

Religiöse Gebäude, Markt und Planänderung

Wie gesagt fasse ich den Samstag und den Sonntag in einem Beitrag zusammen. Über den gestrigen Tag habe ich aber auch nicht viel zu erzählen, so dass ich in diesem Artikel gleich alle drei Tagen hineinpacken werde.
Einen separaten Eintrag erhält das Fussballspiel, welcher bestimmt nicht alle interessiert.

Der Samstag begann bereits um sechs Uhr morgens. Ich musste das Hotel, bei welchem ich in der Eingangshalle schlief, verlassen und mich auf die Suche nach einem günstigem Hotel für einige Nächte machen.
Um neun Uhr wurde ich endlich fündig, musste aber noch auf der sehr schönen Terrasse warten, da das Zimmer zuerst noch geputzt werden musste.


Terrasse

Später kaufte ich mir noch etwas zu Essen, gönnte mir am Nachmittag etwas Schlaf und verbrachte den Abend anschliessend wieder im Hotel und ging früh ins Bett. Von den letzten drei Nächten war ich echt erschöpft und brauchte Erholung.

Der Sonntag war schon wesentlich interessanter. Ich besuchte zwei religiöse Gebäude und anschliessend das grösste Stadion von Burkina Faso.

Ich begann mit der Besichtigung der Moschee, welche einfach "Grande Mosquée de Ouagadougou" genannt wird.


Grande Mosquée

Bis auf die beiden hohen Türme ist sie relativ tief gebaut und innen nur für Muslime zugänglich. Weiter auch nicht spektakulär.


Kleiner Turm

Teppich ausrollen und den Schattenplatz geniessen

Von dort aus lief ich etwa zwanzig Minuten zur "Cathédrale de l'Immaculée-Conception.
Die wurde 1930 gebaut, anscheinend aber nie fertiggestellt.


Nicht die..

.. sondern die!

In diese Kirche durfte ich hineingehen und gleich einem Damenchor mit männlicher Instrumentenbegleitung zuhören, was sich ganz gut tönte.
Ich genoss besonders die kühle und gute Luft im Gotteshaus und vergass dabei ganz die Zeit, so dass ich zum Fussballstadion rennen musste.
Über dies Berichte ich in einem Artikel, welcher ich kurz zuvor veröffentlichte.


Kirchenchor

Am Montag ging ich zu einem anscheinend interessanten Musik-Museum. Ich informierte mich zuvor nicht genügend und stand vor geschlossener Tür - Montag geschlossen.
Von dort aus ging ich zum Marina Market, welcher laut Freunden sehenswert ist. Was war auch nur los mit mir? Auch dort war ich nicht richtig, es war ein stinknormaler, grosser Supermarkt.

Der eigentliche Markt befand sich zum Glück nur fünf Gehminuten davon entfernt.
Der "Marché Rood-Woko" ist ein teilweise überdachter Markt, welcher ursprünglich 1989 fertiggebaut wurde.
Leider wurde er 2003 durch einen Brand fast vollständig zerstört, aber dank einer Fünf-Millionen-Spende von Frankreich im 2009 wiedereröffnet wurde.
Durch dies verlor er sicher an Charme, ist aber trotzdem sehenswert. Das Speziellste daran ist sicher die vielen Stände mit einem riesengrossen Sortiment, welche alle so eng aufgebaut sind, dass oftmals keine zwei Menschen nebeneinander vorbeilaufen können.
Dort war ich mehr beschäftigt mit dem Halten meiner Bauchtasche, so dass ich euch leider keine Fotos über die schönste Eigenschaft dieses Marktes präsentieren kann.
Wer in Ouaga ist, soll sicher auf diesen Markt gehen.


Marché Rood-Woko

Untere Etage, wo alles "geordneter" ist

Dieser Artikel ist inhaltlich beschränkt geschrieben, hat aber einen Grund dazu.
Ich musste erneut meinen Reiseplan wegen einem überteuerten Visum anpassen.
Ich war zuvor bei der Botschaft von Benin und kaufte mir ein Visa, welches überraschenderweise ganze 40'000 CFA (70 Franken) kostet.
Im Internet und im Lonely Planet steht, dass sie nur 15'000 CFA verlangen. Vielleicht ist es für Schweizer teurer als für Amerikaner und Leute aus EU-Länder.

Der eigentlich geplante Zweitagesausflug nach Bobo in Burkina lasse ich aus finanziellen Gründen weg und fahre schon morgen nach Benin. So kann ich die Fahrkosten sparen und etwa zwei Tage länger in Benin bleiben.

Da ich bekanntlich am Ende eines Landes ein Fazit schreibe, werde ich dies morgen hier veröffentlichen und ihr könnt darin auch noch andere Erfahrungen lesen, welche ich eigentlich im heutigen Beitrag veröffentlichen wollte.

Fussballinteressiert können jetzt noch den anderen Beitrag lesen.

Allen einen schönen Tag und bis morgen.
Sebastian

Länderpunkt "Burkina Faso"

Am Sonntag, also vorgestern, machte ich den Länderpunkt von Burkina Faso.
Im Internet fand ich nur Berichte von Hoppers über Länderspiele, welche in meinen besuchten Ländern anscheinend meistens am Besten sind.
Also ging ich zum Stadion, in der Hoffnung es wird ähnlich wie in Senegal.

Das Stadion heisst "Stade du 4-Aout", fasst maximal 40'000 Zuschauer und ist somit das grösste Stadion dieses Landes.

Stade du 4-Aout

Wie so oft wird auch dieses Stadion von mehreren Clubs benutzt. Um Kosten zu sparen finden an einem Spieltag darin zwei Spiele hintereinander statt, welche ich beide verfolgte.


Team vom zweitem Spiel (schaut die Hosen an der Spieler)

Tickets konnte mann in drei Kategorien kaufen. Ich gönnte mir das teuerste Ticket für drei Franken, hatte dafür aber einen Schattenplatz.
Wie ich später feststelle, sassen die Meisten auch auf dieser Tribüne.


Billigere Plätze

Das erste Spiel war von einem Team aus der Hauptstadt Ouagadougou gegen ein Team aus der zweit grössten Stadt des Landes "Bobo-Dioulasso".
Ich erhoffte mir wenigsten einen kleinen Support, wurde aber enttäuscht. Einige Jugendliche sangen ab und zu ein Lied. Trommeln, Fahnen oder sonst etwas hatten sie nicht.


Hier wurde ab und zu Stimmung gemacht
Zum Beispiel bei einem Tor
Stimmung wurde auf meiner Tribüne gemacht, vermutlich einfach von Angehörigen der Spielern. Die Männer fluchten die ganzen neunzig Minuten herum, wie die ehrgeizigen Väter an einem Juniorenturnier ihres Sohnes.


Von meinem Platz aus aufgenommen
Brüder der Spieler?

Ein Highlight sind für mich immer wieder die Verkäuferinnen im Stadion. Mit ihren farbigen Kleidern laufen sie herum, die Verkaufsprodukte auf dem Kopf. Einige bauen sich auch ihren eigenen Stand auf und der Sohn macht dafür Werbung.


Mutter und Sohn verkaufen Sandwich (Baguette, Hackfleisch, Zwiebeln)

Nach zweimal neunzig Minuten schlechtem Fussball und keinem Support ging ich nach Hause und weiss nun, dass ich höchstens noch für ein Länderspiel in dieses Stadion gehen werde - oder für die guten Sandwichs.



Tschüss :)

10 Februar 2014

Aktualisierung der Vorschau für die kommende Zeit

Ich sprach heute und gestern Abend mit anderen Backpackers, welche mir einen Tipp zu meiner zukünftigen Route gaben.
Sie haben mir abgeraten, vom Norden Benins in den Norden Togos zu fahren.
Von da aus würde ich ja anschliessend in den Süden Togos reisen, anschliessend erneut nach Benin in den Süden und via Togo nach Ghana.
So müsste ich für den doppelten Besuch in Togo und Benin ein Multiple-Entry-Visa kaufen, was wesentlich teurer ist als ein Single-Entry.
Der Besuch vom nördlichen Togo ist dieser Aufpreis offenbar nicht der Wert.

Heisst ich werde wie geplant von Burkina Faso in den Nationalpark in Benin fahren, danach aber direkt runter an die Küste reisen und nach einigen Tagen in den Süden Togos gehen.
Von dort aus werde ich nach Ghana reisen und die restlichen Tagen (ca. zwei Wochen) dort verbringen.

Und wie gesagt am 12.03.2014 nach Hause fliegen..

Ich liebe es, spontan zu reisen. Wer weiss wie viele Anpassungen es noch gibt. :)

09 Februar 2014

Vorschau für die weitere Zeit

Endlich habe ich den Artikel über die Zugfahrt veröffentlicht.
Sobald ich morgen den Beitrag über das Wochenende veröffentliche, bin ich endlich wieder im Zeitplan mit diesem Blog.

Über den Samstag kann ich euch nicht viel erzählen. Zu kaputt war ich von der Reise hierhin um gross etwas zu unternehmen.
Der Sonntag war da wesentlich interessanter. Ich besuchte zwei mehr oder weniger schöne religiöse Gebäude und sah dazu noch zwei Fussballspielen. Auf letzteres gibt es jedoch Fanmässig kaum etwas zu sagen.

In diesem Artikel werde ich euch noch etwas über die ersten Erfahrungen in der Hauptstadt "Ouagadougou" erzählen. 

Jetzt noch zur Vorschau für die kommende Reise:

Achtung: Nicht mehr aktuell, aktualisiert am darauffolgenden Tag!

Spontan fuhr ich ja nach Burkina Faso. Da werde ich nicht über eine Woche sein, weshalb ich einen Monat Ghana auf Rat anderen Reisenden nicht machen werde. Darum überlegte ich mir im Vorhinein, Benin und Togo noch innerhalb der Ghana-Zeit zu besuchen.
Da alle diese drei Länder an Burkina Grenzen, gehe ich zu erst nach Benin und Togo und werde die restliche Zeit in Ghana verbringen.

Am Dienstag werde ich von Ouagadougou in eine andere Stadt in Burkina Faso fahren, nach zwei Nächten komme ich wieder hierhin und gehe am folgenden Tag vermutlich in den Norden von Benin.
Dort befindet sich offenbar einen sehr schönen Nationalpark, welcher ich unbedingt besuchen möchte. Eine Tiersafari wollte ich schon immer machen. :)
In mittleren Teil des Landes von Benin befindet sich offenbar nicht viel besonderes, weshalb ich vom Norden Benins in den Norden von Togo fahren werde.
Von Togo fahre ich dann in den Süden runter und gehe vermutlich noch einmal nach Benin, jedoch in die Küstenregion.
Von einem dieser beiden Ländern werde ich dann nach Ghana gehen, wo ich wie gesagt die restliche Zeit verbringen werde. 

Für Benin und Togo plante ich zusammen etwa zehn Tage, was nicht gerade viel ist. Doch die beiden Ländern sind sehr klein, weshalb es bestimmt reichen wird.
Wenn nicht kann ich auch länger bleiben, was sich jedoch auf die Zeit in Ghana auswirkt.

Kommt alles nach Plan, werde ich ende Februar in Ghana ankommen. Am zwölften März fliege ich dann am Abend nach Amsterdam und von dort aus nach Mailand. Am Dreizehnten werde ich dann gegen den Abend zu in Bern ankommen.

Ach, ich bin aktuell auf dem Höhepunkt meiner Reisemotivation.

Also, machts gut und euch einen guten Wochenstart.
Liebe Gruess usem warme Ouagadougou!

Zugfahrt von Abidjan nach Ouagadougou

Ich freute mich echt, mit dem Zug nach Burkina Faso zu fahren. Zurecht!

Die Zugfahrt kostete mich 27500 CFA, also ungefähr fünfzig Franken. Für eine Reise über vierundzwanzig Stunden finde ich den Preis OK, immerhin sparte ich dabei noch eine Nacht in einem Hotel.

Im Internet wird überall wärmstens empfohlen, in der ersten Klasse zu reisen. Anscheinend ist auch dort eine Fahrt nicht besonders angenehm, doch schon nur die Klimaanlage sollte einem den Preis wert sein. Die fünfundzwanzig Franken Aufschlag finde ich aber schon recht happig, weswegen ich mich dagegen entschied.

Da das Visum auch fast fünfzig Franken kostete, ist es gesamthaft ein teurer spontaner Ausflug. Immerhin ist es in Faso billiger als in Abidjan, weswegen es sich sicher trotzdem auch finanziell lohnt, ein weiteres Land zu entdecken. 

Nun aber zu der Fahrt:

Die gute Frau vom Vortag sagte mir, um acht Uhr muss man am Bahnhof sein, der Zug wird aber erst um elf Uhr fahren. Ich war dann auch in der Früh dort, wieso man aber zu diesem Zeitpunkt schon dort sein muss kann ich noch immer nicht verstehen.
Schliesslich wurde mit dem Kauf des Tickets einen Sitzplatz reserviert, so dass man kurz vor Abfahrt dort sein könnte. Dieses Sitzplatznummer stimmte bei mir aber nicht, so dass ich zurück gehen musste, Ticket umtauschen und danach neu anstehen musste.


Warten um acht Uhr morgens

Vor der pünktlichen Abfahrt um elf Uhr konnte man sich noch standartgemäss mit allem Möglichen ausstatten (zum Glück aber keine Tiere!!).

Ca. sieben Personen- und etwa drei Güterwägen

Ich war in einem Viererabteil am Fenster mit drei sympathischen Menschen. Zum Glück hatten auch alle einen angenehmen Körperbau, weswegen die Voraussetzungen für eine gute Reise gegeben waren. 

Ich sass auf dem grünen Stuhl am Fenster.

Im meinem Abteil war das einzig Negative eine Frau mit ihren beiden Kindern, welche aber nicht viel dafür konnte. Denn "Sitarail" verkauft fairerweise die Fahrtickets für die Kindern zum halben Preis, jedoch haben die dann keinen eigenen Sitzplatz. Kommt die Mutter mit zwei Kindern, muss improvisiert werden.
Und so setzte sich das Ältere öfters auf unsere Oberschenkeln, oder wir teilten die zwei schmalen Plastiksitzen mit ihr. Als das Fünfjährige müde wurde, legte sie sich zum Schlafen auf den Boden, was unsere Beinfreiheit noch mehr einschränkte. 

Die in meinen Augen etwas unbegabte Mutter interessierte es wenig. Sie kümmerte sich lieber um ihr Neugeborenes, wobei kümmern nicht wirklich stimmt. Schlief es nicht weinte es und wenn es weinte stillte sie es.
Auch mit dem älteren Kind spielte sie fast nie, weshalb es dem Mädchen oft langweilig wurde und deswegen weinen musste. Die Mutter konnte ihr jedoch zur Beruhigung nicht den Mund mit ihrer Milch füllen, so dass das Kind öfters minutenlang weinte.

Schön waren aber in diesem Fall die Mitfahrenden. Die Kinder haben einen sehr hohen Stellenwert, weshalb jeder Mutter im Zusammenhang mit ihren Kindern geholfen wird. 

Egoistischer stellen sie sich aber sonst oft an, zumindest aus meiner Sicht.
So viele hören zum Beispiel mit ihrem Handy die eigene Musik, doch nur selten mit den Kopfhören. So vermischt sich in einem Wagen die verschiedenen Musikrichtungen, was sich nicht wirklich gut anhören lässt. Besonders der muslimische Gesang hatte ich nach einiger Zeit satt. 

Im Zug

Ein Highlight waren immer wieder die Stopps an verschiedenen Bahnhöfen.
So konnte ich nicht nur praktisch aus dem Fenster hinaus neues Proviant kaufen, sondern auch die landwirtschaftlichen Einnahmequellen des Dorfes sehen. Nebst den 0815 Produkten wie Getränken, Erdnüssen, Kosmetika und Kleidern, boten sie verschiedenes Gemüse und Obst an. 
Ein weisses sehr kleines (oder geraffeltes) Gemüse, was anscheinend Couscous ähnlich ist, konnte man fast auf der ganzen Strecke kaufen.
In einem Gebiet wurden feine Bananen verkauft, welche noch am Ast waren. 
Kauft jemand einen, wurde er durchs Fenster gegeben, die Bananen abgerissen und der Ast danach aus dem Fenster geschmissen. 

Wurde direkt auf der Schiene abgefüllt

Bananen

Anderes Gemüse

Alles mögliche..

Bei diesen Temperaturen hatte ich natürlich öfters Durst. Um Wasser zu kaufen musste ich ans Fenster gehen, "deee l'eau" schreien und wie durch ein Wunder hörte es eine Verkäuferin in diesem Lärm und überreichte mir das Wasser. An das könnt ich mich gewöhnen. :)

Schrei so laut du kannst!

Einen Nachteil hatte es trotzdem. Da der Zug nur dreimal in der Woche fährt, müssen die Verkäufer jeweils ein gutes Geschäft machen. 
Offenbar läuft es besser, wenn man dabei in einer Lautstärke für das Produkt wirbt. 
Hält dann der Zug etwa alle dreissig Minuten in einem Kaff, lässt es sich nur schlecht schlafen.
Da auch sonst die Afrikaner bekannt fürs laute Diskutieren sind, war ich kurz davor, Tinnitus zu kriegen.

In grösseren Dörfern hielten wir länger an und nur die Personen mit einem Zugticket durften den Bahnhof betreten.
Die Verkäufer versuchten aber alles, möglichst nahe an den Zug zu kommen. So schlichen sie sich hinein oder die mit einem Stand rutschten näher. Sah dies ein Polizist packte er die Verkäufer und schmiss sie hinaus oder schlug mit dem Schlagstock auf die Stände. 

Sie durften nicht näher kommen.

Hinter dem Beton stehen die Verkäufer (gute Avocado-Sandwichs)

Das Zugpersonal war da schon freundlicher. Routiniert kamen die Verkäufer in den Zug, gaben dem Kondukteur etwas von ihrem Produkt, fuhren bis zum nächsten Halt mit und machten dabei gutes Geschäft.

Schlau waren auch einige Reisende. Die nahmen in ihrem Gepäck Verkaufsmaterial mit und verliessen die lange Fahrt wahrscheinlich noch mit Gewinn. 
Im Verlauf der Fahrt verkauften einige sogar unterschiedliche Sachen. So zum Beispiel auf die Mittagshitze hin Fächer, am Abend Tücher und am Morgen Kosmetik.

Am lustigsten waren jedoch die Medikamentenverkäufer. Die betraten den Wagen, stellten sich in die Mitte und erzählten mit Begeisterung etwas über ihre Produkte wie die Menschen in den Werbesendungen im TV.
Und auch im Zug wurde fleissig gekauft..

Die Veränderung der Landschaft war sehr schön zu beobachten. Auf den über 1000 Kilometern veränderte sich die Landschaft vom grünen Abidjan am Meer in eine sandige Landschaft im Norden. Dazu veränderte sich auch das Volk und deren Häuser, was auch sehr spannend anzusehen war.


Immer wieder mussten wir warten..
.. und warten.
Am Ende der Strecke hatte ich wohl an jeder einzelnen Körperstelle von diesem roten Sand.
Wie schon erwähnt, gibt es in der zweiten Klasse keine Klimaanlage. Die Ventilatoren waren defekt, so dass in jedem Abteil die Fenster geöffnet wurden. (Unser Fenster liess sich nicht öffnen, Horror!)

Defekter Ventilator..

Etwas was mir nicht nur auf dieser Fahrt aufgefallen ist, ist, dass es vielen am logischen Denken fehlt.

Zum Beispiel jammert jeder Taxifahrer über die hohen Preisen des Benzins. Beim Warten stellt er den Motor aber selten ab, dasselbe auch wenn er das Taxi verlässt. Zudem wichen die Fahrer in Dakar den Autobahnen aus, weil diese kostenpflichtig sind. Stattdessen warteten sie lieber lange im Stau, stellten den Motor dabei aber nicht ab und verloren Zeit, welche bekanntlich auch Geld ist.

Auf der Reise im Zug erlebte ich es unteranderem mit dem Gepäck.
Da fast jeder mit viel Gepäck reiste und es kaum Platz dafür hatte, stapelten sie dieses aufeinander. 
Kaum jemand kam auf die Idee, eine Tüte mit den benötigten Utensilien für die Reise selbst vorzubereiten. 
Viele hatten keinen Koffer, weshalb sie alles in grosse Reisesäcke abfüllen mussten. Natürlich räumten sie es unüberlegt ein, weshalb nicht nur das ganze andere Gepäck verschoben werden musste, sondern dazu noch das Eigene ausgepackt werden musste. 
Zum Glück hatte es im Zug ja genügend Platz dafür.. :)

Im Nachhinein amüsiert es mich selbst und ich kann darüber lachen. Zum Zeitpunkt im Zug jedoch gar nicht. 
Nach über einem Monat Afrika und einer sehr langen Fahrt in unglaublicher Hitze (Burkina 38 Grad) und kaum Schlaf, erlebte ich es zu oft, um es noch lustig zu finden.

Vom Schlafen wurde ich auch von den Mitreisenden gehindert, welche es aber sehr freundlich mit mir meinten. 
Ich wurde zum Teil gefeiert, öfters aber auch nicht ernstgenommen, weshalb ich nicht in der ersten Klasse reisen wollte. 
Sie konnten es sich nicht vorstellen, dass ich es aus finanziellem Grund nicht tat. 
Offenbar macht man das als Toubab einfach nicht.
Dies bestätigte auch die einzig weitere Weisse in diesem Zug, welche mit ihrem afrikanischen Mann reiste. Sie genossen die Fahrt in der ersten Klasse, wobei auch die angeblich sehr beschränk geniessbar ist.

Ob in der Ersten das WC sauberer war?
Ich war aber froh, die zweite Klasse gewählt zu haben.
Obwohl ich öfters leiden musste, oder genau deswegen, war es ein riesengrosses Erlebnis.

Da wir wegen einem Problem mit der Schiene einen langen Unterbruch hatten, kamen wir viel zu spät an. Einen Beitrag dazu leisteten aber auch die mehreren Güterwagen, welche spontan noch angehängt wurden.

Der lange Unterbruch wollte ich im Schatten dieses Baums geniessen.

Am Donnerstagmorgen war ich um acht Uhr am Bahnhof in Abidjan. Pünktlich fuhren wir um elf Uhr ab und kamen am Freitagabend kurz vor Mitternacht an.

Ich buchte im Vorhinein kein Hotel, weshalb ich noch eins suchen musste. Ich erhielt jedoch einen guten Tipp, so dass ich nach einem kurzen Umweg zur Bank dort erschien - AUSGEBUCHT.
So machte ich mich nach Mitternacht in einer unbekannten Stadt auf die suche nach einem Hotel. Ich konnte bei der Bank jedoch kein Geld beziehen, so dass mein Budget sehr beschränkt war.
Die meisten Hotels entsprachen nicht meinen finanziellen Mitteln oder waren ausgebucht.
Um halb drei Uhr morgens ging ein Mitarbeiter endlich auf etwas ein, was ich bei allen anderen auch fragte.
Für wenig Geld durfte ich in der Eingangshalle des Hotels auf einem Stuhl schlafen. Nach über vierundzwanzig Stunden auf einem unbequemen Plastikstuhl war dies Luxus. Ich durfte sogar noch duschen, was sich wie eine Wiedergeburt anfühlte.
Bevor sein Chef kam, musste ich gehen. Und so machte ich mich einmal mehr auf die Suche nach einem Hotel. Die Günstigen waren ausverkauft und die Teuren zu teuer für mich.
Und so landete ich um neun Uhr morgens erneut beim allerersten Hotel, welches in den folgenden Nächten ein Zimmer frei hat.

Endlich bin ich fertig mit diesem Bericht. Ich hätte noch so viel schreiben können, wusste deswegen nicht wo anfangen und beenden.

Gleich erzähle ich euch noch kurz etwas über das kommende Programm.

Liebe Grüsse, Sebastian :)