Am letzten Tag des Jahres 2013 begann nicht nur die bisher grösste Reise meines Lebens, sondern vermutlich auch das grösste Abenteuer meines Lebens.
Afrika war schon immer mein grösster Reisewunsch. Nun habe ich mir diesen Traum erfüllt und weiss, dass ich nicht vergebens seit klein auf dorthin gehen wollte.
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West Africa! |
Bereits am ersten Tag in Dakar sah ich überall die farbig gekleideten Frauen mit irgendwelchen Produkten auf dem Kopf und einem Kind hinten auf dem Rücken gebunden.
Zudem hitzige Diskussionen zwischen Männern, katastrophaler Verkehr, chaotische Verkaufsstände und vieles weiteres, was ich mir immer unter Afrika vorstellte, bekam ich zu sehen.
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Frau in Senegal |
Dies war alles schön und gut, jedoch war der Start nicht einfach.
Noch als ich das Fazit über Senegal schrieb, bildete ich mir ein, die gute Vorbereitung sorgte für einen super Start. Die erleichterte mir natürlich vieles. Doch im Nachhinein frage ich mich echt, wie ich schon nur die Senegal-Zeit bewältigen konnte.
Dies wurde mir erst gegen den Schluss der Reise bewusst. Zum Glück, so reiste ich etwas naiv umher, ohne Sorgen und Ängste zu haben.
Deshalb ist auch alles schwer zu Vergleichen. Viele fragten mich zum Beispiel, welches Land mir am meisten gefallen hatte. Mit der dazu gewonnen Erfahrungen erlebte ich die einzelnen Ortschaften anders, als noch alles neu für mich war. So kann och es kaum beurteilen.
Darum wäre ich nach Ghana gerne noch einmal nach Senegal gefahren um zu sehen, wie ich dieses Land nun erlebe, mit zwei Monaten Erfahrungen auf dem Buckel.
Trotzdem denke ich, dass Senegal schwerer zu bereisen ist als Ghana.
Man sagt auch, dass gerade Dakar einer der teuersten Orten Westafrikas ist, was als Startdestination sehr schlecht für mich war.
Mit der Zeit kam ich aber immer besser mit dem öffentlichen Verkehr zu recht, ass mehr auf der Strasse, fand günstigere Übernachtungsmöglichkeiten, etc.
Wäre ich mit dieser Erfahrung ins teure Senegal gegangen, hätte ich viel sparen können.
Leider gab ich aber auch gesamthaft viel mehr Geld aus, als ich im Vorhinein geplant hatte.
Heisst, ich muss wohl doch wieder arbeiten gehen. :)
Der grösste Länderflop dieser Reise war die Elfenbeinküste, mehrheitlich aber aus finanzieller Sicht gesehen.
Ich hätte bestimmt mehr aus dieser Zeit machen können, denn dieses sehr schöne Land würde bestimmt viel mehr bieten, als ich in dieser kurze Zeit gesehen hatte.
Der Besuch der Elfenbeinküste hatte für mich jedoch eine persönlich Bedeutung, weshalb es sich trotz allem sehr gelohnt hat, dieses Land zu besuchen.
Auf Grund der kürzeren Zeit in der Elfenbeinküste, plante ich spontan Burkina Faso in mein Reise ein.
Dieses Land unterschied sich meines Empfindens nach am stärksten von allen anderen. Besonders wegen der geografischen Lage direkt an/in der Sahelzone und nicht am Meer, erlebte ich eine gute Abwechslung.
Burkina Faso werde ich bestimmt einmal wieder bereisen, zum Beispiel in Kombination mit Mali und Marokko. Wer weiss..
Von Burkina aus ging ich nach Benin und danach nach Togo. Wenn ich an die beiden Ländern in paar Jahren denke, kommt mir bestimmt Voodoo und der Fetischmarkt in den Sinn.
Die letzte Destination Ghana verlies ich erst gestern, weshalb ich noch nicht gleich auf diese Zeit zurückblicken kann, wie auf die anderen Ländern.
Was ich aber weiss, ist, dass mir auch Ghana unglaublich gefallen hatte und unter Anderem wegen dem schönen Meer als guter Abschluss diente.
Vermutlich nicht nur mit der gewonnenen Erfahrung, fand ich Ghana (im Vergleich zu anderen Westafrika Länder) relativ einfach zu bereisen, was zu Schluss sehr praktisch war.
Sorgen machten sich viele wegen dem Allein-Reisen in diese aussergewöhnliche Destination.
Natürlich hatte auch ich am Anfang gewisse Bedenken, welche aber schnell verflogen.
Da ich oft auf mich alleine gestellt war, erlebte ich bestimmt alles viel "intensiver", lernte mehr und konnte mir ohne irgendeinen Einfluss eine eigene Meinung bilden.
Der grösste Vorteil war aber ganz klar die vielen Bekanntschaften, welche ich in dieser Zeit machte.
Die grösste Freundschaft lernte ich in Senegal zum besten Zeitpunkt kennen.
Mit Lisa, Lena und Ousman lernte ich drei super Menschen kennen, von denen ich zusätzlich auch noch unglaublich viel profitieren konnte.
Gerade durch Ousman lernte ich in Senegal und in Gambia besonders gut das einheimische Afrika kennen, was unvergesslich bleibt.
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Ousman, Krokodil und Ich |
Mit den dazu gewonnenen Erfahrungen, erleichterte es mir vieles in der Zeit nach Gambia.
Trotzdem war ich auch gerne alleine unterwegs, manchmal sogar lieber als in einer Gruppe.
Glück hatte ich auf der ganzen Reise mit meiner Gesundheit. Ich hatte nie irgendeine Reisekrankheit, sprich unter anderem kein Durchfall oder Erbrechen.
Dies überraschte mich, weil ich mit der Zeit die meisten Hygieneregeln nicht mehr beachtete.
Heisst ich trank auch offenes Wasser und nicht nur dies aus Beuteln oder Flaschen. Ich ass auch Früchte und Gemüse (zum Beispiel Salat), welches eigentlich gemieden werden sollte.
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Medikamente hätte es genügend gehabt ;) |
Da ich keine Malariamedikamente nahm, sollte ich mich eigentlich immer gut mit Moskitonetz, Spray und anderem schützen.
Auch dies lies ich mit der Zeit weg.
Damit nahm ich ein gewisses Risiko in Kauf, hatte aber offenbar Glück.
Auch sonst hatte ich kaum Komplikationen.
Die Einzige war das Visum-Problem mit Ghana, wobei mich am letzten Abend das Glück verlassen hatte. Zum Abschluss wurde mir noch mein Handy gestohlen..
Trotzdem überwiegt das Gute ganz klar, natürlich auch wegen den Menschen in Westafrika.
Die Hilfsbereitschaft, Offenheit und Freundlichkeit der meisten Einheimischen machte die geniale Reise schlussendlich aus.
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AFRIKA! |
Nach Westafrika werde ich bestimmt wieder einmal zurückkehren, doch zuerst kommen noch andere Länder an die Reihe, garantiert auch afrikanische Länder.
Zuerst heisst es aber arbeiten und die Reise "verdauen", danach sehe ich weiter.
Würde ich Ousman fragen ob es "nice" war, würde er so antwortet:
"Yeah, it was more than nice!!"
"More than nice" war auch meine Reise, die jetzt leider zu Ende ist, aber unvergesslich bleibt!!
Sebastian..