08 Februar 2014

Fazit Elfenbeinküste

Schon wieder ist eine Woche vorbei und mit dieser Woche auch schon die Hälfte meiner Reise.

Ich kann nach wie vor auf eine geniale Zeit zurückblicken, was ich sicher auch meinem gesundheitlichen Wohlbefinden zu verdanken habe. 
Ich hatte nie irgendwelche Komplikationen, kein Erbrechen, kein Durchfall und zum Glück auch kein Malaria. So darf es weitergehen!

Es ist aber schade, verliess ich die Elfenbeinküste schon nach einer Woche.
In erster Linie blieb ich wegen dem Finanziellen nicht länger. Abidjan selbst ist unglaublich teuer.
Auch die Lebensunterhaltungskosten in Dakar waren sehr hoch, dort fand ich aber eine günstige Übernachtungsmöglichkeit.

Die Elfenbeinküste ist ein grosses Land, in welchem es viel zu entdecken gibt. Es steht aber (erneut) erst am Anfang des Tourismus, was das Bereisen natürlich spannend aber auch sehr schwer macht. 

Ich konzentrierte mich jedoch einfach auf Abidjan, wo ich sehr viel erleben konnte. 

Die einzigen drei von Lonely Planet empfohlenen Sehenswürdigkeiten hatte ich schnell gesehen. Die Pyramide war der grösste Flop, bei der Kirche genoss ich einzig die Aussicht und das Museum war begrenzt interessant. 

Ansonsten gilt auch hier: das spannende ist der Alltag und das Sein mit den Menschen.

Die Personen hier wirken auf mich eher gelassen. Nicht nur auf dem Plateau, auch ausserhalb in den Quartieren geht das Meiste ruhig zu und her. 
Wäre ich direkt aus der Schweiz hierhin geflogen, hätte ich dies sicher nicht so geschrieben.
Ich komme aber aus Dakar, was wohl sehr viel in Sache Hektik in den Schatten stellt.

In Dakar liegt Business und Alltag auch viel näher beieinander. Auf dem Plateau in Abidjan haben beispielsweise die meisten Kiosks und Läden ausserhalb der Geschäftszeiten geschlossen. Also kaufte ich mein Abendessen immer ausserhalb. 
In Dakar ist dies nicht der Fall, nur wenige Quartiere kommen dort zur Ruhe. 

Gegessen wird in Abidjan hauptsächlich Reis. Besonders oft bekommt man dazu (getrockneter) Fisch oder leckeres Huhn. 

Das einfache Menu wird selten ins Brot getan, sondern "normal" auf einem Teller serviert und direkt neben dem Verkaufsstand am Klapptisch gegessen.

Ich dachte im Vorhinein, dies wird das sichtbar ärmste Land der drei Ländern, welche ich schon von Zuhause aus buchte (Senegal, Elfenbeinküste und Ghana).

In Abidjan wurde die Armut in die Aussenquartieren verschoben, in welche ich nicht einfach zum Gaffen hingehen wollte. Als ich aber das erste Mal die ehemalige YB-Akademie besuchen gehen wollte, wurde ich durch diesen Junge in eins der vielen Elendsvierteln geführt. 

Trotzdem kann und will ich die Armut nicht vergleichen, schliesslich war ich in der Elfenbeinküste auch nur in zwei Städten. 

Was den Strassen in Senegal und Gambia unglaublichen Charme verleiht, fehlt in der Elfenbeinküste ganz klar. Die orangen Taxis und die weissen Busse werden kaum dekoriert. Ab und zu schrieb jemand etwas drauf, mehr aber nicht (z.B das es ein klimatisiertes Taxi ist).

Die Autos haben kaum Mängel, ich sah keine einzige kaputte Frontscheibe an einem Taxi. 
Die Strassen selbst sind übrigens auch in relativ gutem Zustand. Der Verkehr wird vielenorts durch Ampeln und Polizisten geregelt.

Viele fragten sich sicher wie es mit der Sicherheit in der Elfenbeinküste aussieht. 
Bis 2007 war da Bürgerkrieg, im 2010/2011 gab es noch einmal vergleichsweise kleiner Aufstände. Mittlerweile hat sich zum Glück die politische Lage grösstenteils beruhigt.
Angst muss man höchstens noch von Raubüberfällen haben.

Ich fühlte mich aber eigentlich immer sicher. Ich mied dafür öfters einzelne Wege und nahm im Dunklen fast immer ein Taxi. 

Jedes Geschäft hier ist mit Sicherheitsmänner bewacht, Polizisten und Soldaten stehen an vielen Orten und die United Nation fährt mit ihren dick angeschriebenen weissen Autos dauernd herum. 
In vielen Geschäften musste ich meinen kleinen Rucksack hinterlegen und den Sonnenhut abziehen.

Viele Polizisten, Sicherheitsmännern und Soldaten nutzen ihre Macht auch gerne für ein zusätzliches Sackgeld. 
So oft kamen sie zu mir und wollten (vergebens) für irgendetwas Geld von mir haben.

Zum Beispiel ein Sicherheitsbeauftragter in einem Supermarkt:
Er lief mir auf Schritt und Tritt hinterher und schaute mir beim Einkaufen zu, bewusst völlig offensichtlich. Nach einiger Zeit fragte ich ihn ob ich irgendetwas falsch mache oder sonst etwas nicht gut sei. 
Er sagte mir, er habe mich erwischt und er lässt mich erst wieder gehen wenn ich ihm etwas Geld gebe, sonst kriege ich Probleme. 
Wer fliegt auf so etwas hinein?

Etwas zu Trinken kaufen, Schattenplatz im Grünen finden und einfach nur das Treiben in der Umgebung verfolgen. Dies konnte ich auch in der Elfenbeinküste stundenlang tun, ohne dass es mir dabei langweilig wurde.

Das Wetter dagegen war sehr anstrengend. Es war täglich über 30 Grad mit einer extrem hohen Luftfeuchtigkeit. Die Sonne sah ich jedoch nur selten. Denn zu dieser Zeit kommt immer der Harmattan-Wind, welcher Staub und Sand aus der Sahara mit sich führt.
Deswegen sind auch viele Fotos unscharf. Je nach Sonnenlicht ist der Blick in die Weite stark eingeschränkt.

Wenn ich schon über Sonne schreibe, hat jemand von euch schon einmal versucht in Afrika Sonnencreme zu kaufen? Ist nicht einfach! :)

Es war eine spannende Erfahrung in diesem Abidjan zu sein. Ich werde hier bestimmt wieder hinkommen und dabei versuchen, mehr vom Land zu entdecken.
Für dies bräuchte ich aber vorerst eine wohlhabende Frau oder einen sonstigen Sponsor.

Eh ja..
Schön habt ihr auch auf dieser Etappe meinen Blog gelesen.
Viel Spass nun beim Lesen über die Reise in Burkina Faso und allen weiteren Orten.

Im Verlauf des Sonntags veröffentliche ich hier noch den Artikel über die Zugfahrt nach Burkina Faso und erzähle euch was ich tat, als ich in Ouagadougou angekommen bin und kein Hotel mehr fand.

Tschüss Abidjan

Liebe Grüsse,
Sebastian!

BSC YB in Afrika!!!

Meinen Wunsch, die ehemalige Fussballschule von YB in Abidjan zu sehen, ging am Mittwoch doch noch in Erfüllung. 

Ich war schon einmal auf der Suche nach dem Fussballplatz, wurde aber nicht fündig. So versuchte ich über einen Freund von mir ein Treffen mit einem Beteiligten der Akademie zu vereinbaren. 

Dieser Bekannter von mir hat noch immer Kontakt zu Stefan Niedermeier.

Niedermeier war dazumal CEO von YB und stattete in dieser Zeit zusammen mit Chapuisat in der Akademie einen Besuch ab.


Geschenk von den Ste(f/ph)ans


Denn YB sponserte nicht einfach für einen guten Zweck.
Sie schickten nebst der Fussballausrüstung auch noch regelmässig Geld hinunter und besassen deswegen als Gegenleistung die Vertragsrechte der Spieler.

Die Talenten wurden dann nach Bern geholt und/oder weiterverkauft. 
Mit Lingani, Traore, den Doubai's und natürlich mit Doumbia machte YB ein spielerisch (meistens) und finanzielles gutes Geschäft.


Doumbias Stationen nach Adjamé

Da ich ja eh in der Elfenbeinküste war, wollte ich natürlich auch gesehen haben, wo Doumbia & co. gelernt haben den Ball zu kicken. 

Der Termin mit einer Person für einen Besuch dieser Akademie vereinbarte ich um zwei Uhr nachmittags. 

Olivier wartete mit Hemd und Faltenhosen auf mich und ich erschien mit einem T-Shirt und kurzen Sporthosen. 

Obwohl ich ihm am Telefon mehrmals gesagt habe, ich sei "nur" ein Fan von YB, dachte er trotzdem, es liegt etwas geschäftliches drin. 

So gingen wir beide etwas verwirrt mit seinem neuen Mercedes in das Haus der Akademie. 
Dort stehen diverse Fitnessgeräte, es hat einen Raum mit TV fürs Analysieren einiger Fussballspielen und natürlich wurde dort auch noch alles Administrative untergebracht. 


Eingangshalle

Etwa jedes zweite Wort von Oliver ist "Doumbia"

Er erhielt viele Trikots

Kraftraum

Nachdem er mich durch das Haus geführt hat, durfte ich noch in sein Büro gehen.

Dort präsentierte er mir diverse Geschenke, welche er bei seiner Arbeit von seinen Leuten bekommen hat.
Stolz ist er auch auf die erhaltene Medaillen, wie zu Beispiel die der Afrikameisterschaft. 
Wenigstens er hat Freude an der Silbermedaille vom Cupfinal 2009 gegen Sion..


Medaillen

Ich schaute gerade ein Fotoalbum des Besuchs von YB in Abidjan an, als Olivier mir sein Handy gab. 
Doumbia war am Apparat, er trainiert aktuell gerade mit ZSKA in Israel und hatte trotzdem kurz Zeit zum Telefonieren.


Doumbia am Telefon

Danach gingen Olivier und ich zum Trainingsplatz, welcher etwa 10 Kilometer von Adjamé entfernt ist. 
Kein Wunder habe ich ihn letztes Mal nicht gefunden. :)


Trainingsplatz

Auf dem Platz schaute ich dann den Jungs (ca. 16-20 Jahre alt) auf dem Platz beim Training zu. Fast alle waren im YB-Dress, vereinzelte hatten auch ZSKA Kleider an.

Es war schon speziell, mitten in der Elfenbeinküste zwanzig Afrikaner in YB-Trikots beim Fussballspielen zu zusehen.

Olivier zeigte mir noch einige Spieler, welchen er eine grosse Karriere voraussagt. Ich kann keiner verpflichten.


Vielleicht er?

Nach etwa einer Stunde verabschiedeten wir uns und verbrachten die restliche Zeit des Nachmittags in einer top modernen Gelateria, welche offenbar von Doumbia gesponsert wird.

Business-Olivier fuhr mit seinem Mercedes nach Hause, Backpacker-Sebastian mit dem Taxi zum Hotel. 

Auch wenn ich keinen neuen Spieler verpflichtete, war es sicher auch für Olivier ein gutes Erlebnis.
Zumindest ich fand es genial und werde es so schnell nicht wieder vergessen. 


Mannschaftsfoto, und ich :)

Danke an dieser Stelle noch an Polo und Niedermeier!

Liebe Grüsse, Sebastian

06 Februar 2014

Grand Bassam

Grand Bassam liegt etwa dreissig Kilometer von Abidjan entfernt und ist besonders bekannt für die schönen Stränden.

Viele wohlhabende Geschäftsleute fahren am Wochenende gemeinsam mit der Familie dort hin, um etwas Energie zu tanken. Da ich aber unter der Woche und nicht zum Erholen in Bassam war, bekam ich vom Tourismus fast nichts mit.

Im Reiseführer und im Internet bekam ich kaum mehr als "schöne Gegend" zu lesen, weshalb ich etwas planlos durch die Strassen der kleinen Stadt lief.


Seitenstrasse von Bassam


Die Menschen wirkten auf mich sehr freundlich und gelassen, weshalb ich das ruhige Entdecken sehr genoss.


Dank dem Fluss ist alles so schön grün.
Grün!

Grün!

Und noch einmal grün!

Besonders schön ist es im "Ancien Bassam". Die alte Kolonialstadt im französischen Stil liegt direkt am Meer und ist ein UNESCO-Weltkulturerbe.


Wegen den vielen Polizisten und Soldaten konnte ich
kaum Gebäude fotografieren,
und somit auch nicht das gut bewachte "Ancien Bassam".

Geht man von dort aus über die Brücke, kommt man ins "Nouveau Bassam" am Festland, welches wesentlich moderner und (verhältnismässig) weniger schön ist. Von dort aus fahren zum Beispiel auch die Busse.

Brücke

Da ich relativ früh aus dem Hotel ging, hatte ich trotz gemütlichem Erkunden noch genügend Zeit, um den Tag am schönen Strand ausklingen zu lassen.


Der Strand war sehr schön..

.. zum Baden jedoch nicht so geeignet.

Als es dunkel wurde lief ich zu meinem Bungalow und wollte duschen. Da man aber morgens und abends in Abidjan viel Wasser benötigt, werden hier in Bassam die Leitungen zu dieser Zeit geschlossen. Und so lief ich erneut zehn Sekunden zum Strand und las bis es dunkel wurde.

Frisch geduscht ging ich zu einem Kiosk direkt bei meinem Hotel. Dort warteten Soldaten auf mich, welche ich schon am Abend zuvor kennengelernt hatte. Die müssen durch den Tag durch beim Gefängnis wache stehen und verbringend dann den Abends meistens an diesem Kiosk.

Wer in Westafrika einen Kiosk erfolgreich führen will, muss einfach einen TV haben und der durchgehend laufen lassen. Die Nachbarschaft kommt dann automatisch.

Oft wird dort auch noch ein wenig gekocht. An diesem Kiosk gab es Spaghetti oder Brot mit Rührei und Zwiebel.


Der Mann kocht gerade im Kiosk


Nach einem gemütlichen zweiten Abend in Grand Bassam ging ich ziemlich spät ins Bett und stand heute morgen früh auf, um zurück nach Abidjan zu fahren.

Mit diesem Bus fuhr ich nach Abidjan

Dort holte ich meinen Pass mit dem Visum für Burkina Faso ab und kaufte für dort hin auch noch das Zugticket.

Am Nachmittag traf ich mich dann mit dem Betreiber der ehemaligen Fussballschule von YB. Erst durfte ich mit ihm das Haus mit dem Büro und des Kraftraums betrachten. Anschliessend ging es zum Platz, wo die Jungs in Gelb-Schwarz gerade am trainieren waren.

Diesem Thema widme ich einen neuen Artikel, welche ich morgen auf der Zugreise verfassen werde. Da die Fahrt sehr lange dauert, werde ich sicher auch noch Zeit beim Schreiben eines Fazits zur Elfenbeinküste haben.
Ach ich bin im Verzug und habe trotzdem noch viel vor.. :)

Um acht Uhr morgens muss ich morgen (Donnerstag) beim Bahnhof in Adjamé sein. Der Zug sollte dann um elf Uhr losfahren. Keine Ahnung wieso vorher einen Treffpunkt vereinbart wurde. Da ich aber nur ein Ticket in der zweiten Klasse habe, gehe ich sicher schon um diese Zeit hin.

Die Zugfahrt wird vermutlich ein riesiges Erlebnis.
Viele Einheimische konnten nicht glauben, wieso dass sich dies ein Weisser antut. Als ich erwähnte ich werde in der zweiten Klasse reisen, hatten sie schon fast Mitleid mit mir.

Trotzdem (oder gerade deswegen), freue ich mich sehr auf diese Fahrt.

Gute Nacht und bis bald,
Sebastian :)

05 Februar 2014

Übergangstag

So, ich bin wieder im altbekannten Hotel in Abidjan.
Hier habe ich auch wieder Wifi und kann den versprochen Artikel über gestern und vorgestern veröffentlichen.

Der vorgestrige Tag war eher ein langweiliger Übergangstag und somit gehe ich nur kurz darauf ein:
Ich checkte ich früh aus dem teurem Hotel in Abidjan aus.
Meinen Rucksack durfte ich freundlicherweise noch deponieren, so dass ich ohne Gepäck auf die Botschaft von Burkina Faso gehen konnte.

Um ans Visum zu kommen muss man nur zwei Formulare ausfüllen, zwei Passfotos und die Kopie des Passes hinterlassen.
Das Visum kostet umgerechnet etwa vierzig Euro und wird innert 24 Stunden ausgestellt.

Von der Botschaft aus ging ich bei einem Essenstand vorbei und ass das auch hier sehr bekannte "Shawarma". 

Mit vollem Magen stieg ich in ein Taxi ein und fuhr damit zum Flughafen. Ich wähle bewusst immer bekannte Plätze in der Umgebung meiner Wunschdestination. Da der Taxifahrer am Ziel schnell einen neuen Kunden findet, geht er meistens auf niedrigere Preise ein. 

Um bei einer Fahrt auch noch zusätzlich Geld zu sparen, steige ich fast nie bei den bekannten Plätzen in ein Taxi ein.
Die dort wartenden Fahrer helfen sich gegenseitig, viel Geld vom Kunden zu bekommen.
Bei einer Nebenstrasse fahren oft leere Taxis herum, welche zum nächst grösseren Platz fahren wollen, um dort einen Kunden zu finden. 
Treffen die Fahrer auf der Strecke einen Interessierten (welcher zu einem bekannten Platz will) bietet der Taximann eigentlich immer eine günstige Fahrt an, da er so immer noch mehr verdient als mit einer Leerfahrt. 
Gewusst wie. :)

Aber eben, beim Flughafen stieg ich aus und musste etwas laufen.

Das Ziel ist ein Besuch bei dem Spital, welches die Schweizerin Lotti Latrous eröffnet hat. 
Über ihre Tätigkeiten wurde vor ungefähr zehn Jahren ein Buch geschrieben. Dazumal war ich elf Jahre alt und las es kurze Zeit darauf.
Auch die zwei weiteren Bücher las ich mit grossem Interesse, besuchte Vorträge von Lotti in der Schweiz und schrieb einiges über sie in der Schule.

Durch dies hatte ich schon immer eine grosse Beziehung zur Elfenbeinküste, weshalb ich sicher auch dieses Land auf meiner Reise besuchen wollte.

Beim Spital angekommen drehte ich kurz darauf wieder um. Da Lotti Latrous aktuell nicht in der Elfenbeinküste ist und extrem viele Kunden auf eine Behandlung warteten, fühlte ich mich etwas fehl am Platz. Mehr dazu sonst per Privatnachricht.

An einer Nebengasse nahm ich dann ein günstiges Taxi zu meinem Hotel, nahm mein Gepäck und lief zu der Bussammelstelle.

Da die Busfahrer und ihre Helfer in einer Lautstärke immer die Ortschaft verkünden, fand ich meinen Bus sehr schnell. "Bassam Bassam, ici le Bassam!!"

Die Reise dauerte ungefähr eine halbe Stunde und verlief ohne irgendwelche Problemen.
Alles Weiter über Grand Bassam könnt ihr nun im nächsten Artikel lesen.

Unterwegs nach Grand Bassam


Liebe Grüsse, Sebastian.

04 Februar 2014

Vorschau für morgen

Hallo Zusammen..

Ich bin gestern Abend erfolgreich in Grand Bassam angekommen. 

Ich ging erst in das von Lonely Planet empfohlene Hotel, welches trotz keinen Kunden doppelt soviel kostet wie im Buch geschrieben. 

So machte ich mich erfolgreich auf die Suche nach einer billigeren Übernachtungsmöglichkeit (10€ nun pro Nacht).

Hier habe ich dafür leider kein Wifi. 
Spätestens morgen Abend lade ich aber in Abidjan die Artikeln über die vergangene Zeit hoch, um euch auf dem Laufenden zu halten, bevor ich dann nach Burkina Faso reisen werde.

Ich erkunde jetzt das kleine Städtchen..
Liebe Grüsse Sebastian :)

02 Februar 2014

Sehenswürdigkeiten-Tag & Nichtstun-Tag

Täglich bemühe ich mich darum, immer wieder irgendwelche interessante Sachen zu erleben.
Der heutige Sonntag war jedoch alles andere als spektakulär, was ich zur Abwechslung sehr genoss.
Für einen solchen Tag eignet sich ein Hotel mit Swimmingpool natürlich perfekt. Die dreissig Grad und dazu noch einen YB-Sieg rundeten einen gemütlichen Tag wunderbar ab.

Gestern war aber nichts mit erholen.
Ich besuchte diverse Gebäude, weshalb ich einen klassischen "Sehenswürdigkeiten-Tag" erlebte.

Dafür verlies ich kurz nach Mittag das Hotel und stieg zur Freude des Hotelpersonals wieder in den Bus ein. Mit dem fuhr ich bis zur Plateau, wo sich das Nationalmuseum der Elfenbeinküste befindet.

Das Gebäude war etwas verwildert, so dass das Haupttor geschlossen blieb und ich mich auf die Suche nach einem anderen Eingang machen musste.

Eigentlicher Eingang

Sofort wurde ich herzlich begrüsst. Der Angestellte freute sich sichtbar über meinen Besuch. Aber wohl nicht weil ich es war, viel mehr weil ich vermutlich der erste Besucher an diesem Tag war.

Motiviert erklärte er mir dann auch das Ausgestellte in diesem Museum. Es handelte sich meistens um Masken, Arbeitsmittel oder sonstige alte, traditionelle Artikeln.

Alte, traditionelle Artikeln

Das Museum wird wirklich sehr gepflegt (bis auf den Garten), alles ist schön ausgestellt und sogar Vogelgezwitscher dröhnt durch die Boxen.
Trotzdem kommen kaum Besucher. Das Hauptproblem liegt vermutlich darin, dass es ein grösstenteils uninteressantes und völlig eintöniges Museum ist.

Museum (gibt nur diesen einen Raum)

Um den freundlichen Mann nicht zu enttäuschen, schaute ich alles etwas länger an und verliess nach etwa einer Stunde nicht mit kaum neuen Erkenntnissen das Museum und machte mich auf, die dritte und letzte Sehenswürdigkeit von Lonely Planet zu betrachten: eine Kirche.

Die "St.Paul's Cathedral" ist eine moderne katholische Kirche, welche durch das grosse Kreuz ausserhalb des Gebäudes einen Teil zur Skyline von Abidjan beiträgt.

Kirche

Die Kathedrale wurde 1985 fertig gebaut und diente in der Zeit der Unruhe (2010-2011) öfters als Zufluchtsstelle.

Auch hier wurde ich beim Eingang gleich von einem Guide empfangen, welcher im Auftrag Gottes mir die Kirche zeigen wollte.
Von Gott erhielt er vermutlich auch die gute Arbeitsmotivation. Erst als ich ihm sagte ich möchte beten, lies er mich etwas in Ruhe und sass sich einige Reihen hinter mir hin.

Kirche von innen

Aus einem anderen Winkel aufgenommen

In der Kirche war es angenehm kühl, so dass das Beten etwas länger dauerte.

Als ich fertig war, führte mich der nette Herr dann zum eigentlichen Highlight der Kirche hoch. 280 Treppen muss man bewältigen, um auf dem Querbalken des Kreuzes zu stehen.
Von dort konnte ich die Aussicht über das schöne Abidjan geniessen.

Aussicht über Abidjan

Ich verewigte mich noch im Gästebuch, warf etwas in die Spendenkasse und machte mich gesegnet davon.

Darauf lief ich am Stadion vorbei, welches ich zuvor von oben betrachten konnte.
Der Rekordmeister und die Nationalmannschaft der Elfenbeinküste tragen dort die Heimspiele aus.

Finde das Stadion

Das Stadion war mit diversen Sicherheitsmänner gesichert. Diese erlaubten es mir auch nicht, kurz den Ground zu besichtigen.
Irgendwo war aber eine offene Tür, ich lief drinnen etwas umher und stand vor dem Afrikameister des Judos, welcher deswegen schon öfters beim Olympiakomitee zu Besuch in Lausanne war.

Stadioneingang

Das weisse Kostüm und der schwarze Gürtel hatte er schon an und wollte gleich zum Trainingsplatz im Keller des Stadions gehen.
Er konnte es nicht ganz verstehen, wieso ein Europäer dies besichtigen will. Trotzdem fand er es sehr sympathisch und führte mich auf den Platz.


Stade Félix Houphouet-Boigny

Dort verabschiedete er sich von mir und ging ins Training. Bevor auch ich ging, durfte ich mich noch nach Belieben umsehen.


Nationalmannschaft & ASEC Mimosas

Drogba, Yaya Touré, Eboué, etc. wurden hier gross

Die Sicherheitsmänner welche mir zuvor den Eintritt verweigerten, mussten mir dann das Tor öffnen, damit ich das Stadion verlassen kann. Da sie dies aber anscheinend nicht dürften, wollten sie etwas Geld von mir. Dankend sagte ich Tschüss und hinterliess die Männer ohne Geld dafür mit gekränktem Stolz.
Beliebter Trick von "Autoritätspersonen"..

Da es langsam schon dunkel wurde, musste ich unbedingt zum Bahnhof gehen.
Dort angekommen erkundete ich mich nach Infos für die Zugfahrt nach Burkina Faso.

Wenn alles wie geplant läuft, werde ich nach über 24 Stunden Fahrt an diesem Freitagabend in der Hauptstadt von Burkina Faso ankommen. Auf die sicher abenteuerliche Zugfahrt dorthin freue ich mich unglaublich.

Morgen muss ich aber noch zur Botschaft gehen, um dort ein Visum zu beantragen.
Anschliessend werde ich vermutlich an einen Ort in Abidjan gehen, über welchen ich viel gelesen habe und mich dabei unglaublich geprägt hat.
Dies ist jedoch noch nicht sicher.

Was ich aber an diesem Montag sicher machen werde, ist die Reise ins nahgelegene Grand Bassam, wo ich dann zweimal übernachten werde.

Allen einen guten Start in die Woche..
Liebe Grüsse, Sebastian