Schon wieder ist eine Woche vorbei und mit dieser Woche auch schon die Hälfte meiner Reise.
Ich kann nach wie vor auf eine geniale Zeit zurückblicken, was ich sicher auch meinem gesundheitlichen Wohlbefinden zu verdanken habe.
Ich hatte nie irgendwelche Komplikationen, kein Erbrechen, kein Durchfall und zum Glück auch kein Malaria. So darf es weitergehen!
Es ist aber schade, verliess ich die Elfenbeinküste schon nach einer Woche.
In erster Linie blieb ich wegen dem Finanziellen nicht länger. Abidjan selbst ist unglaublich teuer.
Auch die Lebensunterhaltungskosten in Dakar waren sehr hoch, dort fand ich aber eine günstige Übernachtungsmöglichkeit.
Die Elfenbeinküste ist ein grosses Land, in welchem es viel zu entdecken gibt. Es steht aber (erneut) erst am Anfang des Tourismus, was das Bereisen natürlich spannend aber auch sehr schwer macht.
Ich konzentrierte mich jedoch einfach auf Abidjan, wo ich sehr viel erleben konnte.
Die einzigen drei von Lonely Planet empfohlenen Sehenswürdigkeiten hatte ich schnell gesehen. Die Pyramide war der grösste Flop, bei der Kirche genoss ich einzig die Aussicht und das Museum war begrenzt interessant.
Ansonsten gilt auch hier: das spannende ist der Alltag und das Sein mit den Menschen.
Die Personen hier wirken auf mich eher gelassen. Nicht nur auf dem Plateau, auch ausserhalb in den Quartieren geht das Meiste ruhig zu und her.
Wäre ich direkt aus der Schweiz hierhin geflogen, hätte ich dies sicher nicht so geschrieben.
Ich komme aber aus Dakar, was wohl sehr viel in Sache Hektik in den Schatten stellt.
In Dakar liegt Business und Alltag auch viel näher beieinander. Auf dem Plateau in Abidjan haben beispielsweise die meisten Kiosks und Läden ausserhalb der Geschäftszeiten geschlossen. Also kaufte ich mein Abendessen immer ausserhalb.
In Dakar ist dies nicht der Fall, nur wenige Quartiere kommen dort zur Ruhe.
Gegessen wird in Abidjan hauptsächlich Reis. Besonders oft bekommt man dazu (getrockneter) Fisch oder leckeres Huhn.
Das einfache Menu wird selten ins Brot getan, sondern "normal" auf einem Teller serviert und direkt neben dem Verkaufsstand am Klapptisch gegessen.
Ich dachte im Vorhinein, dies wird das sichtbar ärmste Land der drei Ländern, welche ich schon von Zuhause aus buchte (Senegal, Elfenbeinküste und Ghana).
In Abidjan wurde die Armut in die Aussenquartieren verschoben, in welche ich nicht einfach zum Gaffen hingehen wollte. Als ich aber das erste Mal die ehemalige YB-Akademie besuchen gehen wollte, wurde ich durch diesen Junge in eins der vielen Elendsvierteln geführt.
Trotzdem kann und will ich die Armut nicht vergleichen, schliesslich war ich in der Elfenbeinküste auch nur in zwei Städten.
Was den Strassen in Senegal und Gambia unglaublichen Charme verleiht, fehlt in der Elfenbeinküste ganz klar. Die orangen Taxis und die weissen Busse werden kaum dekoriert. Ab und zu schrieb jemand etwas drauf, mehr aber nicht (z.B das es ein klimatisiertes Taxi ist).
Die Autos haben kaum Mängel, ich sah keine einzige kaputte Frontscheibe an einem Taxi.
Die Strassen selbst sind übrigens auch in relativ gutem Zustand. Der Verkehr wird vielenorts durch Ampeln und Polizisten geregelt.
Viele fragten sich sicher wie es mit der Sicherheit in der Elfenbeinküste aussieht.
Bis 2007 war da Bürgerkrieg, im 2010/2011 gab es noch einmal vergleichsweise kleiner Aufstände. Mittlerweile hat sich zum Glück die politische Lage grösstenteils beruhigt.
Angst muss man höchstens noch von Raubüberfällen haben.
Ich fühlte mich aber eigentlich immer sicher. Ich mied dafür öfters einzelne Wege und nahm im Dunklen fast immer ein Taxi.
Jedes Geschäft hier ist mit Sicherheitsmänner bewacht, Polizisten und Soldaten stehen an vielen Orten und die United Nation fährt mit ihren dick angeschriebenen weissen Autos dauernd herum.
In vielen Geschäften musste ich meinen kleinen Rucksack hinterlegen und den Sonnenhut abziehen.
Viele Polizisten, Sicherheitsmännern und Soldaten nutzen ihre Macht auch gerne für ein zusätzliches Sackgeld.
So oft kamen sie zu mir und wollten (vergebens) für irgendetwas Geld von mir haben.
Zum Beispiel ein Sicherheitsbeauftragter in einem Supermarkt:
Er lief mir auf Schritt und Tritt hinterher und schaute mir beim Einkaufen zu, bewusst völlig offensichtlich. Nach einiger Zeit fragte ich ihn ob ich irgendetwas falsch mache oder sonst etwas nicht gut sei.
Er sagte mir, er habe mich erwischt und er lässt mich erst wieder gehen wenn ich ihm etwas Geld gebe, sonst kriege ich Probleme.
Wer fliegt auf so etwas hinein?
Etwas zu Trinken kaufen, Schattenplatz im Grünen finden und einfach nur das Treiben in der Umgebung verfolgen. Dies konnte ich auch in der Elfenbeinküste stundenlang tun, ohne dass es mir dabei langweilig wurde.
Das Wetter dagegen war sehr anstrengend. Es war täglich über 30 Grad mit einer extrem hohen Luftfeuchtigkeit. Die Sonne sah ich jedoch nur selten. Denn zu dieser Zeit kommt immer der Harmattan-Wind, welcher Staub und Sand aus der Sahara mit sich führt.
Deswegen sind auch viele Fotos unscharf. Je nach Sonnenlicht ist der Blick in die Weite stark eingeschränkt.
Deswegen sind auch viele Fotos unscharf. Je nach Sonnenlicht ist der Blick in die Weite stark eingeschränkt.
Wenn ich schon über Sonne schreibe, hat jemand von euch schon einmal versucht in Afrika Sonnencreme zu kaufen? Ist nicht einfach! :)
Es war eine spannende Erfahrung in diesem Abidjan zu sein. Ich werde hier bestimmt wieder hinkommen und dabei versuchen, mehr vom Land zu entdecken.
Für dies bräuchte ich aber vorerst eine wohlhabende Frau oder einen sonstigen Sponsor.
Eh ja..
Schön habt ihr auch auf dieser Etappe meinen Blog gelesen.
Schön habt ihr auch auf dieser Etappe meinen Blog gelesen.
Viel Spass nun beim Lesen über die Reise in Burkina Faso und allen weiteren Orten.
Im Verlauf des Sonntags veröffentliche ich hier noch den Artikel über die Zugfahrt nach Burkina Faso und erzähle euch was ich tat, als ich in Ouagadougou angekommen bin und kein Hotel mehr fand.
Liebe Grüsse,
Im Verlauf des Sonntags veröffentliche ich hier noch den Artikel über die Zugfahrt nach Burkina Faso und erzähle euch was ich tat, als ich in Ouagadougou angekommen bin und kein Hotel mehr fand.
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Tschüss Abidjan |
Sebastian!