02 Februar 2014

Sehenswürdigkeiten-Tag & Nichtstun-Tag

Täglich bemühe ich mich darum, immer wieder irgendwelche interessante Sachen zu erleben.
Der heutige Sonntag war jedoch alles andere als spektakulär, was ich zur Abwechslung sehr genoss.
Für einen solchen Tag eignet sich ein Hotel mit Swimmingpool natürlich perfekt. Die dreissig Grad und dazu noch einen YB-Sieg rundeten einen gemütlichen Tag wunderbar ab.

Gestern war aber nichts mit erholen.
Ich besuchte diverse Gebäude, weshalb ich einen klassischen "Sehenswürdigkeiten-Tag" erlebte.

Dafür verlies ich kurz nach Mittag das Hotel und stieg zur Freude des Hotelpersonals wieder in den Bus ein. Mit dem fuhr ich bis zur Plateau, wo sich das Nationalmuseum der Elfenbeinküste befindet.

Das Gebäude war etwas verwildert, so dass das Haupttor geschlossen blieb und ich mich auf die Suche nach einem anderen Eingang machen musste.

Eigentlicher Eingang

Sofort wurde ich herzlich begrüsst. Der Angestellte freute sich sichtbar über meinen Besuch. Aber wohl nicht weil ich es war, viel mehr weil ich vermutlich der erste Besucher an diesem Tag war.

Motiviert erklärte er mir dann auch das Ausgestellte in diesem Museum. Es handelte sich meistens um Masken, Arbeitsmittel oder sonstige alte, traditionelle Artikeln.

Alte, traditionelle Artikeln

Das Museum wird wirklich sehr gepflegt (bis auf den Garten), alles ist schön ausgestellt und sogar Vogelgezwitscher dröhnt durch die Boxen.
Trotzdem kommen kaum Besucher. Das Hauptproblem liegt vermutlich darin, dass es ein grösstenteils uninteressantes und völlig eintöniges Museum ist.

Museum (gibt nur diesen einen Raum)

Um den freundlichen Mann nicht zu enttäuschen, schaute ich alles etwas länger an und verliess nach etwa einer Stunde nicht mit kaum neuen Erkenntnissen das Museum und machte mich auf, die dritte und letzte Sehenswürdigkeit von Lonely Planet zu betrachten: eine Kirche.

Die "St.Paul's Cathedral" ist eine moderne katholische Kirche, welche durch das grosse Kreuz ausserhalb des Gebäudes einen Teil zur Skyline von Abidjan beiträgt.

Kirche

Die Kathedrale wurde 1985 fertig gebaut und diente in der Zeit der Unruhe (2010-2011) öfters als Zufluchtsstelle.

Auch hier wurde ich beim Eingang gleich von einem Guide empfangen, welcher im Auftrag Gottes mir die Kirche zeigen wollte.
Von Gott erhielt er vermutlich auch die gute Arbeitsmotivation. Erst als ich ihm sagte ich möchte beten, lies er mich etwas in Ruhe und sass sich einige Reihen hinter mir hin.

Kirche von innen

Aus einem anderen Winkel aufgenommen

In der Kirche war es angenehm kühl, so dass das Beten etwas länger dauerte.

Als ich fertig war, führte mich der nette Herr dann zum eigentlichen Highlight der Kirche hoch. 280 Treppen muss man bewältigen, um auf dem Querbalken des Kreuzes zu stehen.
Von dort konnte ich die Aussicht über das schöne Abidjan geniessen.

Aussicht über Abidjan

Ich verewigte mich noch im Gästebuch, warf etwas in die Spendenkasse und machte mich gesegnet davon.

Darauf lief ich am Stadion vorbei, welches ich zuvor von oben betrachten konnte.
Der Rekordmeister und die Nationalmannschaft der Elfenbeinküste tragen dort die Heimspiele aus.

Finde das Stadion

Das Stadion war mit diversen Sicherheitsmänner gesichert. Diese erlaubten es mir auch nicht, kurz den Ground zu besichtigen.
Irgendwo war aber eine offene Tür, ich lief drinnen etwas umher und stand vor dem Afrikameister des Judos, welcher deswegen schon öfters beim Olympiakomitee zu Besuch in Lausanne war.

Stadioneingang

Das weisse Kostüm und der schwarze Gürtel hatte er schon an und wollte gleich zum Trainingsplatz im Keller des Stadions gehen.
Er konnte es nicht ganz verstehen, wieso ein Europäer dies besichtigen will. Trotzdem fand er es sehr sympathisch und führte mich auf den Platz.


Stade Félix Houphouet-Boigny

Dort verabschiedete er sich von mir und ging ins Training. Bevor auch ich ging, durfte ich mich noch nach Belieben umsehen.


Nationalmannschaft & ASEC Mimosas

Drogba, Yaya Touré, Eboué, etc. wurden hier gross

Die Sicherheitsmänner welche mir zuvor den Eintritt verweigerten, mussten mir dann das Tor öffnen, damit ich das Stadion verlassen kann. Da sie dies aber anscheinend nicht dürften, wollten sie etwas Geld von mir. Dankend sagte ich Tschüss und hinterliess die Männer ohne Geld dafür mit gekränktem Stolz.
Beliebter Trick von "Autoritätspersonen"..

Da es langsam schon dunkel wurde, musste ich unbedingt zum Bahnhof gehen.
Dort angekommen erkundete ich mich nach Infos für die Zugfahrt nach Burkina Faso.

Wenn alles wie geplant läuft, werde ich nach über 24 Stunden Fahrt an diesem Freitagabend in der Hauptstadt von Burkina Faso ankommen. Auf die sicher abenteuerliche Zugfahrt dorthin freue ich mich unglaublich.

Morgen muss ich aber noch zur Botschaft gehen, um dort ein Visum zu beantragen.
Anschliessend werde ich vermutlich an einen Ort in Abidjan gehen, über welchen ich viel gelesen habe und mich dabei unglaublich geprägt hat.
Dies ist jedoch noch nicht sicher.

Was ich aber an diesem Montag sicher machen werde, ist die Reise ins nahgelegene Grand Bassam, wo ich dann zweimal übernachten werde.

Allen einen guten Start in die Woche..
Liebe Grüsse, Sebastian

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