Wie bereits im gestrigen Artikel erwähnt, besuchte ich zwei Museen, ein Sklaven-Denkmal und widmete den Nachmittag YB. Den Tag wollte ich eigentlich am Strand ausklingen lassen, für dies war es aber leider zu bewölkt und machte so diverse Kleinigkeiten.
Das erste Museum hiess "Python Temple" und beinhaltet, wie der Name schon sagt, unteranderen ein Haus mit vielen Python-Schlangen, welche dir beim Betreten gleich um den Hals gelegt werden.
Diese Schlangen stehen im Zusammenhang mit Voodoo (weiss nicht genau wie), weshalb es bis auf den Schlangenraum ein Openair-Museum ist.
Schlangen, (Kamera würde das drei Fache kosten) |
Unter Voodoo stellen sich viele jetzt wohl Puppen vor, welche durch rostige Nägeln durchstochen werden. Voodoo dient hier aber hauptsächlich zum Selbstschutz und ist eine Lebensform. Seit fast zwanzig Jahren ist Voodoo in Benin eine anerkannte Religion und ist somit dem Christentum und Islam gleichgestellt. Zuvor war der Staat marxistisch und anti-religiös.
Etwas von Voodoo |
In Lomé werde ich hoffentlich die Gelegenheit haben, den Fetischmarkt zu besuchen, welcher auch im Zusammenhang mit Voodoo steht. Dort werden (anscheinend) zum Beispiel getrocknete Babylöwenköpfe, Kleinkrokodile und weitere unglaublich eklige Tierprodukte angeboten. Wenn jemand so ein Kopf oder irgendwelche Knochen und Häute von allen möglichen Tieren will, soll mir bitte schreiben. :)
Nach dem ersten Museum besuchte ich das Zweite, zehn Gehminuten davon entfernt.
Das "Musée d'Histoire de Ouidah" ist in einem Gebäude, welches 1721 von den Portugiesen gebaut wurde.
Museum.. |
Ausblick auf den Garten |
Das Geschichtsmuseum zeigt einiges über die Sklaverei und den Zusammenhang zwischen Benin, Brasilien und der Karibik.
"Convou de Nègres" |
Von dort aus mussten viele Sklaven aneinandergekettet und mit Brandzeichen versehen eine vier Kilometer lange Route an das Meer hinunter gehen, wo sie dann in die Welt verschickt wurden.
Viele Touristen, wie auch ich, laufen den selben, geschichtsträchtigen aber schönen Weg zum Strand.
Start der Route |
Unterwegs.. |
Dies geschah vom 16. bis ins 19. Jahrhundert und betraf etwa zwölf Millionen Afrikaner, welche oft von eigenen Landsleuten gegen Wahren getauscht wurden.
Etwa 85 Prozent Sklaven wurden nach Brasilien und den holländischen, britischen, französischen und spanischen Kolonien in der Karibik verschleppt.
Vier Kilometer laufen.. |
Das Ende der Route war wie ,oben schon erwähnt, am Strand, wo heute das Denkmal "Porte du non retour" steht.
Porte du non retour |
Darum finde ich an meinem Hotel auch skurril, dass es maximal hundert Meter von dieser Pforte ohne Wiederkehr aufgebaut wurde und direkt an diesem Strand liegt, wo Milionen Millionen von Sklaven warten mussten und sich öfters mit den Ketten umgebracht hatten oder als Erinnerung an ihr Land Sand assen.
Vom Strand aus fotografiert |
Dies war eigentlich der interessante Teil meines Tages, welcher mit einem YB-Sieg und anschliessendem chillen endete.
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Wenn schon YB verpassen, dann so! |
Wobei mein persönliches Highlight ein absoluter Zufall war:
Könnt ihr euch noch an die beiden Hippie-Japaner erinnern, die auf dem Hoteldach in Dakar zelteten?
Ich traf die Beiden tatsächlich ohne vorher miteinander geschrieben zu haben auf dieser vier Kilometer langen Route.
Die Japan gingen an dem Tag als ich sie kennenlernte nach Mali, besuchten danach Burkina Faso, Ghana, Togo und nun sind sie wie ich in Benin.
Ich hielt mich noch ungefähr zwei Wochen in Senegal und Gambia auf, machte dann die Elfenbeinküste, Burkina Faso und nun auch Benin. Heieihei!!! :)
So, zum Wochenstart konntet ihr also schon euer geschichtlicher Horizont erweitern.
Ich werde jetzt gleich das (bescheidene) Frühstück direkt an dem berühmt berüchtigten Strand konsumieren und danach nach Lomé (Hauptstadt von Togo) fahren.
Euch einen guten Start in die Woche..
Liebe Grüsse Sebastian :)
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