26 Januar 2014

Kulturfestival "Sanyang"

Gestern war ich also wie angekündigt an einem Kulturfestival. 
Das Festival nennt sich Sanyang und wirkte eher wie einen Zirkus als sonst was.

Auf dem Dach sprang schon etwas herum

Durchgeführt wurde das Ganze auf einem grossen sandigen Fussballplatz.
Dort stellten sie ein Zelt auf, wo man darunter im Schatten auf Stühlen zusehen konnte.

Die restlichen Teilnehmer setzten sich rund um den Platz herum. 

Um was es genau geht weiss ich noch jetzt nicht.
Verschiedene Gruppen konnten sich präsentieren, Traditionen wurden vorgestellt und sonstige Auftritte konnte man bestaunen. 

Das Festival wurde vom staatlichen TV mitgefilmt, verschiedene Sponsoren waren anwesend und auch sonst wirkte es sehr modern organisiert. 
Es fand auch erst zum zweiten Mal statt. 

Keine Ahnung was die hier suchten

Am Morgen weckten Ousmann und ich uns etwas früher, damit wir vor dem Festival an diesem Ort noch an den Strand gehen konnten.
Ous, Lisa und Lena haben einen guten Freund, welcher dort eine kleine Strandbar betreibt. 

Kurz bevor wir losgehen wollten, erhielten wir einen Anruf. Es war Cleaning-Day (?). Heisst von 8:00-13:00 fahren keine Busse und Taxis.

Als Ous und ich dann endlich bei den Mädchen Zuhause waren, wurde uns gleich Essen serviert. 13:30 und die dritte grosse warme Mahlzeit. Fein war es aber!

Vollgegessen fuhren wir endlich los uns erreichten nach dreissig Minuten unser Ziel. 
Dort wartete der Kumpel. Von seinem Wissen konnten wir an diesem Abend noch viel profitieren.

Dieses Fest war auch mit grossem Aberglauben verbunden.
Es hatte immer wieder Männer, welche sich mit dem Messer überall schneiden können, ohne dass es danach blutet. 
Die haben offenbar eine besondere Gabe und man hat sich zu Fürchten von ihnen.


Mit dem Messer wird geschnitten

Der Mann mit der orangen Schale spritz Wasser darauf

Das Highlight war definitiv die singenden und tanzenden alten Frauen. 
Diese sprangen wie wild herum, krochen auf allen Vieren umher und sangen schrecklich in das Mikrofon hinein.
Darunter waren immer wieder junge Männer, welche mit Trommeln und anderen Instrumenten für Stimmung sorgten. 

Alte Frauen tanzen und singen

Ein etwas fader Beigeschmack hatte dieser Auftritt aber schon. 
Dieses Grüppchen an Frauen ist in diesem Dorf für die weibliche Beschneidung zuständig.
Dies wird hier offenbar noch viel und oft selbstverständlich gemacht. 

Auch sie beschneidet Frauen

Auch sonst war die Beschneidung ein grosses Thema. 
Eine Zeremonie wurde nachgespielt, wie es bei den Buben läuft. 
Diese war zu unübersichtlich, um sie euch hier zu erzählen. Mehr dazu werde ich noch selbst recherchieren. 

Mann begleitet sie mit trommeln

Übrigens waren gerade Freunde aus unserem Haus an einem "Beschneidungs-Fest" für Buben in der Stadt.

Ein Huhn wurde noch lebendig an einen hohen Stecken gehängt. Ein Jäger erschoss diese dann mit einem Gewehr. Applaus!

Dort hängt ein lebendes Huhn

Er erschiesst das Huhn

Das rote Kreuz hatte auch noch seinen Auftritt:
Bei einem Eselrennen flog ein Junge hinunter und verletzte sich.


Eselrennen

Ein Mann warf sich noch ins Feuer. Männer auf Stelzten, ein Akrobat und sonstige Künstler hatten auch noch ihre Auftritte. 

Mit der schlechten Beleuchtung war meine Kamera etwas überfordert, so dass ich bald nicht mehr fotografieren konnte. 

Das Fest war eigentlich sehr gut und interessant. Am Schluss war es dann mehr ein unübersichtlicher Zirkus, weshalb wir das Festival etwas früher verliessen.


Es wurde getanzt und gefeiert

Um elf Uhr abends waren wir etwa Zuhause. Ous und ich waren noch etwas auf dem Innenhof mit den Anderen, bevor wir dann ins Bett gingen. 
Schliesslich hatten wir heute Morgen ein ziemlich ziemlich spezielles Fussballspiel.
(Mehr dazu bald.)

Jetzt sitze ich gerade in einer Bar.
Am Abend habe ich "Big Bro" zum Essen eingeladen. Als Dank für die Gastfreundschaft in seinem Haus.

Übrigens: Mein Pass sollte Morgen ankommen. Dass heisst ich könnte wie geplant am Dienstag nach Dakar reisen und am Tag darauf in die Elfenbeinküste fliegen. Ich freue mich enorm!

Spannend war es..

Liebe Gruess, Sebastian

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