29 Januar 2014

Sonntag und Montag

Am Sonntag fand am Morgen ein Fussballspiel auf dem Quartierplatz statt. Dies war eine Idee von Ousman und mir. 
Es nahmen einige Bekannte von mit Teil, die Meisten kannte ich jedoch nicht. 

Das Spiel selbst war für mich eine grosse Enttäuschung.
Statt afrikanische Spielfreude erlebte ich katastrophalen Fussball.
Auf dem sandigen Platz gingen die Jungs knüppelhart in den Zweikampf. Zudem wurde nur gejammert, reklamiert und geflucht.
Amüsant war es trotzdem, wie sie sich ständig die Schuld zuwiesen und dabei fast austickten.
Der Schiedsrichter hatte keine Pfeife, sonder klopfte immer zwei Blechdosen aufeinander. Der musste sich auch viel anhören. 

Ich als einziger Toubab wurde oft noch härter rangenommen. Auch sonst war ich wohl vielen zu weiss. Zum Beispiel wurde ich bei Fehlern (kommen bei mir fast nie vor :D) fast immer ausgelacht oder auch blöd angegangen. Hmm..

Zu allem Übel musste ich fürs Herausfordern auch noch etwas zahlen. Geld gab ich schon sinnvoller aus..

Am Nachmittag schaute ich schöner englischen Fussball in einer Bar, skypte und surfte etwas im Internet herum. 

Der Abend war dann sehr gemütlich. Ich lud "Big Bro" zum Essen ein. Kurzerhand luden sich noch andere ein, so dass wir eine gute Truppe waren. 
Dieser Big Bro ist sicher fast zwei Meter hoch und dazu ziemlich dick. Menschlich ist er ein super Typ, mit welchem man stundenlang nur lachen kann.
Essen gingen wir in einer amerikanische Fastfoodkette, keine Ahnung mehr wie die heisst. Auf jeden Fall kostete ein Teller mehr als in einem guten einheimischen Restaurant ein Essen für vier Personen.
Ich profitierte aber von einer unglaublich guten Gastfreundschaft, so dass ich gerne etwas mehr zahlte.
Es war ein sehr amüsanter Abend, welcher wir im Innenhof ausklingen liessen. 

Der folgende Tag, begann mit einem Erfolgserlebnis. Ich hatte endlich meinen Pass zurück und kann somit sorgenfrei weiterreisen!!
Da hier fast keine Häuser Adressen haben, lies ich meinen Pass zu einer Frau ins Geschäft schicken.
Das ist die Frau mit dem grossen Haus, wo die Österreicherinnen wohnen. 
Als sie mir den Pass gab, fragte sie mich noch nach Geld.
Die Frau musste nichts anderes machen als die Adresse geben. Ausserdem hat sie ein Haus, ein Hausmädchen und zwei Autos und fragt mich nach Geld. Ich habe kein Haus, kein Hausmädchen und kein Auto.
Es blieb mir aber fast nichts anderes übrig, als auch ihr etwas Geld zu geben.

Wieder Zuhause wusch ich alle meine Klamotten.
Ein weisser Mann der seine Kleider selber von Hand wischt, hat man hier wohl noch nie gesehen. Viel schauten sicher auch gerne zu, weil sich Andren dabei schon geschickter angestellt haben. 
Es kam aber sicher positiv an und meine Kleider sind sauber. 

Danach verbrachte ich die restliche Zeit ein letztes Mal mit Lisa, Lena und anderen Freunden am Strand.
Wir gingen anschliessend noch in eine Strandbar etwas trinken. Die Österreicherinnen unterstützten den Besitzer für ein "professionelleres" Auftreten. 
Denn die Strandbars leiden hier stark unter den vielen neuen Hotels. Diese raten meistens den Gäste ab, an solchen Orten etwas trinken zu gehen.

Die Bar selbst befindet sich an einem schönen Strand in Ghanatown.
Dort kommen die Fischer mit ihrer Beute an Land, trocknen die Fische und liefern sie nach Ghana. Daher natürlich auch der Name der Ortschaft.

Ghanatown-Strand, mit diesen Booten gehen sie fischen

Läuft man vom schönen Strand zur Strasse sieht man dies..

Nach dem Strand ging ich nach Hause, duschte kurz, ging mit Ous etwas essen und verbrachte dann zusammen mit vielen anderen Leuten eine super letzte Nacht in den Bars von Senegambia.

Der Abschied fiel mir gerade von Ousman und den beiden Österreicherinnen schon schwer. 
Es war grosses Glück, diese drei Personen in Senegal kennengelernt zu haben. Nebst super Leuten konnte ich viele interessante Sachen kennenlernen, welche man wohl nur zusammen mit einem Einheimischen erleben kann. 

Der Freude etwas Neues zu entdecken war aber stärker als die "Trauer" des Abschieds. 

Und so verliess ich gestern Morgen gespannt Gambia. 

Mehr dazu im neuen Artikel.. BALD

Bis am Abend, Sebastian

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