05 Januar 2014

Reise nach Saint Louis

Um 7:00 musste ich heute also aufstehen.
Nachdem ich gestern vor der Türe warten musste und danach ziemlich lange für diesen Blog schrieb, war ich dementsprechend müde.

Beim Aufstehen musste ich schon ein wenig kämpfen. Doch für die lange Fahrt nach Dakar hatte es nur Vorteile. 
Denn so konnte ich ohne Probleme ein wenig im Car schlafen. 

Um 8:00 sollte er eigentlich losfahren. Wie vermutet wurde aus dem nichts. Trotzdem wollte ich genug früh dort sein, um ein Ticket zu kaufen. Es war die einzige Fahrt heute nach Saint Louis. Da die Schule der Kindern morgen wieder beginnt, haben bestimmt auch einige Erwachsene ihre Ferien zu Ende und mussten nach Hause fahren.

Zum Glück war ich noch rechtzeitig dort. Ich ergatterte um 7:50 das drittletzte Ticket. 

Ich plante eigentlich auch früher dort zu sein.  
Da aber der "Hostel-Boy" seine Familie im einzigen Bad duschen lies, hatte ich mächtig Verspätung. Man kann es sich zusammenreimen, warum wohl um diese Zeit. :)

Der Kauf des Bustickets war ziemlich amüstant. Ich hatte keine Ahnug wo und fragte mich durch. Als ich den Ticketschalter sah, musste ich schon etwas schmunzeln.
Wer ältere Beiträge von mir las weiss, dass beim Gare Routière Pompier gleich ein Autofriedhof ist. 
Dort hatten sie sich offensichtlich bedient und brauchten nun die Autostühle als Sesseln, von wo aus sie dann die Tickets ausstellten. So lässt es sich arbeiten. 

Die Fahrt kostete 3000 CFA, zusammen mit einem Gepäckstück 3500 CFA.
Also zahlte ich für eine etwa fünfstündige Fahrt knapp sieben Franken.

Auf Malerklebeband schrieben sie eine Nummer, mit welcher ich dann am Ziel mein Rucksack holen konnte. 
Das Gepäck transportierten sie übrigens auf dem Dach und befestigten es mit einem Netz.

Bus für nach Saint Louis

Die Fahrt verlief reibungslos. Weil es im Gang auch noch Stühle gab, hatte jeder einen Sitzplatz. Und so war es (erstaunlich) ruhig im Car, so dass ich problemlos schlafen konnte.

Natürlich kamen auch hier immer wieder Verkäufer hinein, welche in diesem Car aber grossen Erfolg feierten. 
Sie warteten bei einer roten Ampel, stiegen hinein und schrien von vorne und hinten, wer etwas kaufen möchte. Danach wurde es ziemlich laut. Das Geld wurde über mehrere Reihen weiter gereicht, zurück kam dann das Produkt und am Schluss hatte jeder sein Zeugs.
Das Meiste wurde auch geteilt. In Säcken kauften sie zum Beispiel Manderinen oder mehrere Schockriegel, welche sie irgendwelchen Leuten im Bus schenkten. Beim nächsten Stopp stiegen die Verkäufer wieder aus und warteten vermutlich auf den nächtsen Car. Das ist Service!

Ich spielte da nicht mit. Nach gestern bin ich noch etwas traumatisiert was gut gemeintes Schenken betrifft. :)

Schön anzusehen war auch, wie sich eine traditionell gekleitete ältere Dame, eine etwas sehr sportliche Uhr kaufte. Zu ihrem farbigen afrikanischen Rock, sah die bestimmt originale weisse Adidas-Digitaluhr super aus.

Von der sandigen Landschaft mit einigen Bäumen bekam ich übrigens nicht viel mit. Wegen der Hitze zogen alle den Vorhang.

Nachdem wir also eine Stunde Verspätung bei der Abfahrt hatten, kamen wir ca. um 14:30 an.
Wie in Dakar ist auch der Bus-"Bahnhof" hier extrem durch Abfall verwüstet, wo sich die Armut trifft.

Das Gepäck überstand die Reise aber unbeschadet und so konnte ich auf in Richtung Hostel gehen, welches ich erst vor Ort buchen konnte. Im Internet wird die Buchung nicht angeboten und auf eine Anfrage per Mail reagierte das Personal nicht. 

Zum Glück hatten sie wie von mir gewünscht noch Platz im Schlafsaal und so buchte ich eine günstige und zentrale Unterkunft für drei Nächte. 

Schlafzimmer

Im gemütlichen Zimmer haben neun personen Platz. Der Zimmerbalkon ist direkt an einer charmanten Nebenstrasse, an welcher Musik gemacht wird (z.B. Guantanamera), Kutschen durchfahren und Spiele gespielt werden.


Blick vom Hotelbalkon aus

Als ich ins Zimmer hinein kam, war leider wieder kein Schwein hier. Mit dem rechnete ich überhaupt nicht, schliesslich war das in Saint Louis die günstigste Unterkunft. Ich befürchtete eher, dass es ausgebucht ist und ich in ein teures Hotel ausweichen muss. Nix da..

Just in dem Moment, als ich mein Rucksack deponierte, kam ein sympathisches französisches Grüppchen an drei Personen ins Zimmer.  
Ausserdem geniesst ein freundlicher Mitarbeiter dieses Zimmer, so dass er ständig hier ist.

Dank ihm habe ich das Programm für Morgen schon zusammen. 

Eigentlich plante ich den Ausflug auf übermorgen, doch diese Chance will ich mir nicht entgehen lassen und so werde ich eine vom Hostel aus organisierte Tagestour durch einen Vogelnationalpark machen, der einige Kilometer von hier entfernt ist.

Der Oiseaux de Djoudj Nationalpark hat das drittgrösste Vogelreservat der Welt und ist ein Weltnaturerbe der UNESCO.

Nicht dass ich ein besonderer Vogelfreund wäre, doch etwa 10'000 Pelikane, viele Flamingos, Störche, Fischadler, Krokodile, etc. will ich schon sehen.

Morgen schreibe ich bestimmt einen Eintrag darüber und so könnt ihr weiterhin an meiner Reise teilnehmen. 

Ich mache mir jetzt noch einen gemütlichen ersten Abend in Saint Louis.

An dieser Stelle wünsche ich euch noch einen schönen Sonntagabend und einen guten Start in die Woche. 

Bis Morgen, Sebastian

2 Kommentare:

  1. dini biträg si sehr spannend:)) gniess dr nationaupark, wird sicher mega schön. gniess dr abe. mü

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    1. merci viu mau, fröitmi. dir o ä schöne abe. mü

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